Mainboards für Sockel 754 im Test: MSI K8T Neo-FIS2R vs. Shuttle AN50R

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Jan-Frederik Timm
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Shuttle AN50R

Mit dem Shuttle AN50R erlebten wir einmal mehr eine Premiere auf der ComputerBase. Nach einigen Tests von Geräten aus der XPC-Reihe stand uns nun das erste Mainboard ins Haus und hinterließ - ebenso wie das MSI - einen gemischten Eindruck.

In Sachen Spitzengeschwindigkeit musste sich die Platine insgesamt doch mit dem zweiten Platz zufrieden geben, auch wenn als einziger, wirklicher Kritikpunkt die extrem schlechten Spec View Perf-Werte zu nennen sind, die ein Defizit im nForce 3 (Pro) 150 ein zweites Mal enttarnen. In den anderen Kategorien war ein Unterschied zwar ebenfalls zu spüren, Gerade die kommenden Spiele werden jedoch erneut die Last auf die Grafikkarte verlagern und somit wird das Mainboard zu gegebenem Zeitpunkt eine Aufrüstaktion nicht weiter hinauszögern, weil es 10 Frames mehr in Quake 3 Arena heraus arbeiten konnte. Leicht besser als das MSI konnte sich das AN50R bei der Speicherkompatibilität schlagen. Zum einen liefen hier nur drei Module nicht stabil, zum anderen erkannte das Board die SPD-Timings zuverlässiger und war in der Lage, bei falsch bestückten Bänken der Speichertakt automatisch herunter zu setzen - der Griff zum CMOS-Clear blieb hier erspart. Das aktuellste Bios bietet zudem ausreichend Funktionalität, um den verbauten Komponenten mit Takt und Timings auf die Pelle zu rücken.

Leider sucht man eine automatische Lüftersteuerung auf dem AN50R ebenso vergebens wie die Unterstützung der Cool'n'Quiet-Technologie. Die Temperatur lag im Leerlauf zu hoch, als dass der Prozessor in den stromsparenden Ruhemodus geschickt worden wäre. Auf Nachfrage bestätigte man uns bei Shuttle, dass Cool'n'Quiet technisch nicht auf dem Board umgesetzt wurde und auch nicht umgesetzt werden wird. Über eine Lüftersteuerung, wie es die XPC-Platinen bieten, ließe sich jedoch nachdenken.

Erfolgt der Schwenk von der Soft- zur Hardware, scheinen die kleinen Bios-Problemchen schnell vergessen. Sechs USB 2.0- und drei FireWire-Ports bieten sicherlich den meisten Käufern genug Anschlussmöglichkeiten. Ein optischer Digitalausgang garantiert die Ausgabe des 5.1-Signals des ALC650. Ob der Einsatz eines zweiten LAN-Controllers mit einem Gigabit hingegen Sinn macht, wagen wir ob unserer Unfähigkeit, in die Zukunft zu sehen, nicht zu beurteilen. Fakt ist, dass der zusätzliche Intel-Chip nicht direkt am nForce 3 150 sondern über den PCI-Bus angebunden ist und so den Vorteil des nVidia-Chips nicht nutzen kann. Der schmalbrüstige PCI-Bus kann hier schnell zum Flaschenhals werden. Eine gute Performance - die allerdings nicht an die VT8237 heran kommt - zeigte der Serial ATA-Controller von Silicon Image, das Layout erwies sich als problemfreie Zone.

Insgesamt stellt auch das Shuttle AN50R ein gelungenes Mainboard dar. Die leicht schlechtere Peformance des nForce 3 150 lässt sich im Alltagsgebrauch durchaus verschmerzen, sollte das Augenmerkt nicht auf den Anwendungen liegen, die der View Perf testet. Ansonsten bietet die Platine eine leicht bessere Speicherkompatibilität als die Konkurrenz, ein ausgereiftes Bios und für einen Preis von ca. 140 € eine ganze Reihe an OnBoard-Features. Shuttle hat kein besonders extravagantes sondern ein zuverlässiges Allzweck-Board schaffen. Die Umsetzung ist ihnen gelungen!

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