MSI Mega 865 und ASUS T2-R im Test: Schlagabtausch der Multimediazwerge
7/21ASUS T2-R
Der Mini-PC von Asus konnte rein äußerlich durch ausgewachsene Dimensionen glänzen, die ein geräumiges Inneres erhoffen lassen. Größer als bei einem normal großen Barebone ist der Innenraum in jedem Fall, doch birgt dies auch wahre Vorteile?
Einer der Vorteile ist in jedem Fall, dass ASUS die Montage von zwei 5,25“-Laufwerken zulässt. Diese werden „towertypisch“ im oberen Bereich neben dem Diskettenlaufwerk befestigt und angeschlossen. Nicht von den ausgewachsenen Towern übernommen wurde die Position des Netzteils. Dieses ist über dem CPU-Kühler angebracht und damit noch unterhalb der Laufwerke. Über dem eingehängten Netzteil saugt ein 120-mm-Lüfter warme Luft aus dem Gehäuse.
Erst beim Ausbauen des Netzteils wird das eigentlich unübliche in einem Barebone offenbart: Denn als CPU-Kühler sitzt ein Quasi-Standardexemplar auf dem Sockel, keine ausgeklügelte Kühllösung also sondern die Fusion aus Normalcomputer und Mini-PC. Kühl gehalten werden die kupfernen Lamellen jedenfalls von einem 80-mm-Thermaltake-Lüfter, der auf der höchsten Drehzahlstufe gehörig krach macht. Bei einer Freigabe für Prozessoren bis Intel Pentium 4-CPUs bis 3,4 GHz auf Prescott-Basis ist diese höchste Stufe auch nicht sonderlich selten anzutreffen, weshalb vielleicht doch eine alternative Kühllösung erstrebenswert gewesen wäre.
Weiterhin fällt auf, dass die Steckkarten in dem Barebone am unteren Ende des Gehäuses einzubauen sind. Das ist an sich nichts Unübliches, trifft man doch auf den meisten Mainboards die PCI-Steckplätze an dieser Stelle an. Hier ist es nur so, dass auch der AGP Slot knapp über dem Boden liegt. Eine Grafikkarte, die nur all zu gern zu hohen Temperaturen neigt, sieht ihren Kühlkörper also einer undurchlässigen Bodenwand gegenüber. Zumindest theoretisch ist hier MSIs Lösung überlegen, da durch den senkrechten Einbau und durch die Positionierung von Lüftungslöchern in den Seitenwänden ein guter Luftstrom denkbar ist.
Weiterhin zu bemängeln ist, dass das Mainboard, das sich auf ATis RS 300-Northbridge stützt und VIAs VT6202 genannte Southbridge nutzt, keinen nativen SATA-Controller beherbergt. Nutzer einer solchen Festplatte müssen den einzigen PCI-Slot also Wohl oder Übel für einen PCI-SATA-Controller hergeben.
Interessant ist die Position der Festplatte, die an der Front verschraubt wird und somit senkrecht im Gehäuse hängt. Ihre Anschlüsse zeigen in Richtung Seitenteil, was sich als unproblematisch erweist, nutzt man die gehäuseeigenen Stromanschlüsse und PATA-Stecker. So sind alle der vierpoligen Stromanschlüsse gewinkelt, was die Montage der Festplatte so dich bei der Seitenwand überhaupt möglich macht. Ein normal langer Anschluss würde über die Breite des Gehäuses hinausragen.
Und genau das ist das Problem bei der Montage einer SATA-Festplatte. Nicht nur, dass kein SATA-Port vorhanden ist, was natürlich auch einen fehlenden Stromanschluss am Netzteil bedingt. Durch die normale Länge des schwarzen SATA-Stromanschlusses ragt dieser über die maximal vertretbare Breite hinaus und landet deutlich im Aus des Gehäuses. Die Verkleidung kann so natürlich nicht geschlossen werden.
Denkbar wäre als Ausweichmöglichkeit, die Festplatte in einen 5,25“-Rahmen zu hängen und anstatt einem der CD-ROM- oder DVD-Laufwerke zu verbauen. Immerhin gibt es für diese Laufwerke ausreichend Platz. Das hätte weiterhin den Vorteil, dass der große 120-mm-Lüfter die Festplatte mit kühlen würde, während er die Luft an ihnen vorbeisaugt.