P5AD2 und P5GD2 im Test: Zwei Sockel-775-Boards von Asus im Vergleich
11/24Schummelein beim Standard-FSB
Erwähnt man die Zahl Drei als aller guten Dinge Summe, so muss man dies in diesem Bericht wohl etwas korrigieren. Denn nun kommt auch der dritte Streich aus dem Hause ASUS, nicht ganz so offensichtlich, wie der PEG-Link-Modus oder das AI-Overclocking, dafür aber nicht korrigierbar. Die Rede ist von dem manuell konfigurierten Frontside-Bus, der gar nicht so Recht wollte, wie wir es gerne hätten. Denn statt 200MHz taktete das Board vehement mit 202,30 MHz FSB, vervierfacht ergibt dies also einen FSB von 809,19 MHz. Man könnte nun meinen, dieser Umstand ließe sich mit einer Taktverminderung von 2 MHz korrigieren - immerhin stehen laut Beschreibung alle Werte zwischen 100 MHz und 400 MHz zur Wahl. Doch beherrschen die ASUS-Mainboards die Kunst, alle anderen FSB-Taktungen korrekt einzustellen.
Was bedeutet dies nun im Klartext? Nun, neben einem um 9 MHz höheren FSB wäre da noch die Übertaktung des Prozessors zu nennen, der je nach Multiplikator schon mal um ein paar MHz gewinnt. In unserem Falle ergaben sich 3236,76 MHz. Nicht viel? Genug in jedem Falle, die Testergebnisse zu beeinflussen. Anhand von Sisoft Sandras Memory-Bandwidth-Benchmark sollen die Unterschiede durch die augenscheinlich nur kleine Abweichung verdeutlicht werden. Hierbei verglichen wir die Bandbreite bei einem FSB von real 202,3 MHz und von 199 MHz:
Das Ergebnis ist eindeutig. 300 MB/s Differenz aufgrund von 3 MHz - ein nicht zu verachtender, messbarer Vorteil, der natürlich auch im Vergleich mit anderen Mainboards zum Tragen kommt. Gewiss ist das Ergebnis keinesfalls schlecht für diejenigen Computernutzer, die von Natur aus nur auf Leistung achten, den fairen Wettbewerb untergraben derartige Praktiken jedoch.
Kurioser Weise könnte man jedoch auch von einer Wiederherstellung der gerade als verloren titulierten Wettbewerbsfähigkeit sprechen. Interne Tests von anderen Alderwood- und Grantsdale-Mainboards nämlich ergaben, dass nicht nur ASUS leicht über die 200 MHz Hürde hinausschießt. Doch legitimiert die Schummelei aller Wettbewerber die jedes Einzelnen?