Kopierschutztechnik künftig im Backbone?
Bei der Entwicklung der Internet2-Technologie möchte zukünftig auch die Branchenorganisation der US-Filmindustrie MPAA ein Wörtchen mitreden und so dem illegalen Filesharing ein Ende bereiten, aber auch für mehr Video-Inhalte im Internet sorgen.
Nach der Vorstellung der MPAA soll die neue Netzwerkgeneration die Auslieferung von Video-Inhalten verbessern, gleichzeitig die Aktivitäten der Filesharing-Nutzer überwachen und in diesem Zusammenhang mögliche Urheberrechtsverletzungen schon im Vorfeld unmöglich machen. Seit 1997 wird beim Internet2-Projekt ein schnelleres Netzwerk auf Basis von Glasfaser-Backbones entwickelt und in den USA bereits zwischen 200 Universitäten, Instituten und anderen Einrichtungen eingesetzt, wobei Datentransferraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde erreicht werden. Diese Technologie würde es zukünftig ermöglichen, ganze DVD-Inhalte schneller zu übertragen als eine einzelne MP3-Datei mit einem herkömmlichen ADSL-Anschluss. Bisher wird diese Technik der Datenübertragung jedoch nur in wissenschaftlichen Bereichen benutzt, die Filmindustrie befürchtet jedoch, dass sie bald auch Einzug in die kommerzielle Nutzung erhalten könnte und den Weg frei macht, für Filesharer auf der ganzen Welt, die ihre urheberrechtlich geschützen Daten dann innerhalb weniger Minuten austauschen könnten.
Die MPAA steht deshalb in Verhandlungen mit den Projektleitern und testet die Infrastruktur des Netzwerkes derzeit in eigenen Versuchen. Ob aus den Verhandlungen jedoch eine feste Mitgliedschaft im Konsortium des Internet2-Projekts oder eine partnerschaftliche Zusammenarbeit wachsen wird, ist derzeit noch offen. Ein Hauptziel der MPAA wäre in jedem Fall die Integration geeigneter Maßnahmen um die illegale Nutzung weitestgehend unmöglich zu machen.