Neue Klage gegen KaZaa
Am morgigen Montag treffen sich die Kontrahenten des wohl bemerkenswertesten Cyber-Krieges um eine weitere Schlacht zu schlagen. Austragungsort ist dieses Mal Sydney. Es heißt: Tauschbörsenanbieter gegen Musiklabelvereinigung. Ausgang: Ungewiss.
Erstmals gestaltet sich auch Australien als Umsetzungsort für die Kampagne der weltweiten Musikindustrie. So haben sich sechs australische Musiklabel zu einer Klage gegen das über Sharman Networks organisierte Kazaa entschieden. Der Sprecher der australischen RIAA-Schwester „Music Industry Piracy Investigations“ (MIPI) erklärte allerdings, dass das Ziel der Klage nicht die Stilllegung der Tauschbörse sei. Es ginge dabei ausschließlich darum, die nicht zu leugnenden illegalen Aktivitäten (sprich: das Tauschen von urheberrechtlich geschützten Songs) rigoroser zu unterbinden.
Bei Sharman verweist man indes darauf, dass man keine Möglichkeiten besäße, den Tauschbörsenverkehr in irgendeine Richtung zu kontrollieren oder zu steuern. Zwar würde man durch Worte versuchen, die Benutzer zur Vernunft anzuhalten - mehr könne man aber nicht tun. Ziel der Branchenanwälte ist es ab morgen zu beweisen, dass man bei Sharman durchaus mehr zur Verhinderung von Straftaten tun könnte.
Derweil fällt es schwer, eine Prognose zum Ausgang des Prozesses zu liefern. Zwar wurden bisher alle Klagen, die genau den selben Punkt ansprachen, abgeschmettert. Es gibt aber bekanntlich immer ein erstes Mal - und Europa und die USA sind nicht Australien. Dennoch dürfte man dem Prozessbeginn bei Sharman alles in allem gelassen entgegensehen.