ATis Radeon XPress 200-Serie im Test: ATi nun auch für den Athlon 64
3/9Das Mainboard
MS-7093
Bei dem uns von ATi für den Test zur Verfügung gestellten Mainboard MS-7093 handelt es sich um ein von MSI für HP gefertigtes OEM-Produkt. Während das Board-Layout bereits final ist, merkt man dem BIOS sein noch recht frühes Entwicklungsstadium deutlich an. Gepaart mit dem geplanten Einsatz als OEM-Board lässt sich so auch erklären, dass sich keine der für eine Leistungssteigerung interessanten Einstellungen von uns ändern lies. Dies hatte leider auch zur Folge, dass wir den mit 2387 MHz etwas zu niedrig eingestellten Takt des Prozessors nicht von Hand korrigieren konnten. Die im Vergleich zum VIA-System durchweg schlechteren Ergebnisse mag dies zwar nicht komplett erklären, es ist aber mit ein Grund für das im ersten Test mäßige Abschneiden von ATis neuem Chipsatz.
Da es bei OEM-Produkten immer auch sehr auf den Preis ankommt, entschied man sich wohl mangels entsprechender Erweiterungskarten auf PCIe x1-Slots zu verzichten, so dass das Board neben dem PCIe x16-Slot für die Grafikkarte nur mit drei gewöhnlichen PCI-Slots aufwarten kann. Bei Einsatz einer entsprechend dimensionierten Grafikkarte - wie der von uns eingesetzten GeForce 6800 GT (NV45) - bleiben sogar nur zwei Slots übrig, da der erste vom Kühler der Grafikkarte verdeckt wird. Der unterhalb des letzten PCI-Slots positionierte Adapter-Stecker scheint für eine Extender-Platine vorgesehen zu sein, so dass man hier bei Bedarf zum Beispiel doch noch PCI Express-Slots nachliefern könnte.
Der verbaute Radeon XPress 200P-Chipsatz besteht aus der RX480-Northbridge ohne integrierte Grafikeinheit und ATis aktueller SB400-Southbridge. Die Northbridge ist mit einem Passivkühler versehen, der sich im Betrieb aber nicht sehr stark erwärmt. Für eine ausreichende Stromzufuhr verfügt das Board gemäß ATX 2.2-Spezifikation über einen 24-poligen und einen vier-poligen Anschluss. Bei den vier nativ an der Southbridge hängenden S-ATA-Anschlüssen setzt man auf das während des IDF präsentierte, neue Stecker-Design. Dieses ist abwärtskompatibel zum alten Design, bietet jedoch den Vorteil, nicht mehr so wackelig zu sein.
Die externen Anschlüsse des MSI-Mainboards sind Alles in Allem recht unspektakulär und bieten keine Besonderheiten. Höherwertiger Sound gibt es leider nicht, der ALC658-Chip von Realtek bietet lediglich AC '97-Qualität. Für den FireWire-Support zeichnet sich VIAs VT6307 verantwortlich, während für den 10/100 Mbit/s Ethernet-Anschluss mit dem RTL8100C wiederum ein Chip von Realtek zum Einsatz kommt.
Insgesamt ist das MS-7093 ein typisches OEM-Board. Die vorhandenen Slots und Anschlüsse wurden zur Kostensenkung auf ein Minimum reduziert und die Möglichkeiten des Chipsatzes nicht ausgenutzt. Erste Boards für den Consumer-Markt werden hier eine üppigere Ausstattung bieten.