Dual-Core-Opteron: Taktraten und Details
Die in der zweiten Jahreshälfte 2005 erwarteten Dual-Core-Opteron-Prozessoren werden mit Taktraten von bis zu 2,4 GHz deutlich höher befeuert, als ursprünglich angenommen. Noch im November ließ AMD während der Präsentation erster Benchmarks verlauten, dass die Doppelköpfe um 600 bis 1000 MHz niedriger Takten werden als das Single-Prozessor-Portfolio.
Dies sei nötig - hieß es von offizieller Seite -, um innerhalb der thermischen Spezifikation der derzeit ausgelieferten Single-Opteron-Systeme (Sockel 940) zu bleiben und damit den Betrieb der kommenden Prozessoren auf bestehenden Plattformen garantieren zu können. Offensichtlich scheint man jedoch aufgrund des auch beim Dual-Core-Opteron zum Einsatz kommenden E0-Stepping derart wenig Sorgen zu haben, dass man selbst mit 2,4 GHz und einer auf 1,35 Volt herabgesenkten Betriebsspannung die im Juli angekündigten 95 Watt Verlustleistung nicht überschreiten wird.
TDP | Takt | Modellnummer | VDD | IDDmax |
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95 W | 2200 MHz | 875, 275, 175 | 1,35 V | 80 A |
2400 MHz | 880, 280, 180 | 1,35 V | 80 A | |
55 W | 2000 MHz | 870 HE, 270 HE, 170 HE | 1,15 V | 48 A |
2200 MHz | 875 HE, 275 HE, 175 HE | 1,15 V | 48 A | |
30 W | 1600 MHz | 860 EE, 270 EE, 170 EE | 1,10 V | 30 A |
Der derzeit schnellste Opteron taktet mit 2,4 GHz und trägt die Modellnummer x50. Dieser wird noch in 130 nm gefertigt und mit einer Spannung von 1,5 Volt betrieben. Der maximale Strom (IDDmax) ist mit 56,5 A angegeben. AMD hat zwar bereits mit der Auslieferung von in 90 nm gefertigten Opterons begonnen, diese sind bis dato aber nur mit 2,0 GHz erhältlich und werden mit einer Spannung von 1,4 V betrieben.
Bei den HE-Modellen mit 55 W Verlustleistung stehen derzeit 2,0 GHz CPUs (x46) mit 1,3 V und 39,2 A zur Wahl. In Sachen EE hat man die 1,4 GHz (x40), 22,5 A und 1,15 V noch nicht überschritten. In beiden Fällen kommt die 130-nm-Fertigungstechnologie zum Einsatz.
Wie sind AMDs Spezifikationen der Dual-Core-Opterons, deren Ähnlichkeit zu den kommenden Dual-Core-Athlon 64 kaum von der Hand zu weisen ist, nun zu interpretieren? Zum Einen ist nach dem derzeitigen Stand der Dinge klar, dass AMD selbst mit der 90-nm-Fertigung und dem Wunder-Stepping bei seinen Single-Core-Opterons höchstens noch ein 2,6 GHz schnelles Modell (x52) präsentiert. Der ursprünglich gefürchtete Taktunterschied von bis zu einem 1 GHz bleibt somit aus. Damit muss, egal ob die Anwendung nun für zwei Prozessoren geeignet ist oder nicht, kein Geschwindigkeitseinbruch befürchtet werden. Obwohl die Anzahl der Transistoren auf 205 Millionen fast verdoppelt wird (derzeit 105,9 Mio.), können selbst die HE- und EE-Modelle mit einem höheren Takt angeboten werden, was eine beachtliche Leistung bedeutet, wenn sich die inoffiziellen Angaben in der Tabelle bestätigen sollten. Sorgenvoll blicken wir im gleichem Atemzug jedoch auf die angegebenen Ströme.
AMDs derzeit hungrigster Prozessor, der Athlon 64 FX-55, verlangt zwar 67,4 A. Doch sind die aktuell auf den Mainboards verbauten Spannungswandler auch für 80 Ampère gerüstet? Sockel 775-Mainboards für Intels Pentium 4 müssen bis zu 119 A liefern können, um Intels Anforderungen (VRM 10.1) zu erfüllen. Bei vier Phasen entfällt auf jede Phase ein Strom von cirka 30 A. Auf dem Asus A8V-Mainboard (Sockel 939) sitzt mit dem Semtech SC2643VX ein Spannungsregulator, der auch Intels VRM 10.1 erreicht, aber hier als dreiphasige Variante ausgeführt wurde und somit über den Daumen gepeilt durchaus 90 A liefern könnte, wenn denn die Spannungswandler (A-Power 60T03H) mitspielen. Leider sind hierzu keine Datenblätter im Internet auffindbar. Aber hoffen wir einmal das Beste, und dann sollte es keine Probleme mit den kommenden Prozessoren geben.
Intels Dual-Prozessor „Smithfield“ wird zur Einführung mit bis zu 3,2 GHz angekündigt werden. Damit wäre er übrigens 600 MHz niedriger getaktet, als der derzeit schnelle Pentium 4 570 mit 3,8 GHz.