Neue Klagerunde gegen Tauschbörsennutzer
Die RIAA, der Verband der US-Musikindustrie, setzt ihre Anti-Tauschbörsenkampagne insbesondere im US-amerikanischen Raum unter Hochdruck fort. Eine neue Klagewelle zerrt jetzt 754 Benutzer von Peer-to-Peer-Tauschbörsen vor die Gerichte.
Nachdem erst kürzlich der Vetterverein der RIAA, die Motion Picture Association of America (MPAA), gegen Tauschbörsianer mobil gemacht hatte, schlägt jetzt also wieder die Lobby der Musikindustrie zu. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Klagen auf 7706. Wie gewohnt geht allerdings auch dieser Stoß Klagen nach dem so genannten John-Doe-Verfahren über die Bühne, da die RIAA in Schnellverfahren gegen die Provider zumeist nicht an die Namen der Übeltäter gelangte. Damit stehen die meisten Klagen also gegen Unbekannt.
Seit einem richterlichen Beschluss wähnen sich die ISPs ganz zurecht in Sicherheit. Denn selbst das höchste Gericht der USA, das traditionell nicht unbedingt RIAA-feindlich gestimmt ist, lehnte einen Antrag zur Überprüfung des Richterspruchs, wonach die Daten zu einer IP nicht ohne soliden Grund eingefordert werden dürfen, ab. Das heißt: Erst bei konkretem Verdachtsfall darf von Offizieller Seite an die Provider herangetreten werden. Alle Vorab-Forderungen, die quasi auf einer eventuellen Straftat basieren, müssen und dürfen von den ISPs nicht bearbeitet werden.