AOpen mit Sonoma-Desktop-Board
Nachdem es fast 1,5 Jahre gedauert hatte, bis die erste Centrino-Generation durch die mutige Innovationskraft einiger weniger Boardhersteller den Sprung vom Notebook in den Desktop-PC geschafft hat, ist man bei der zweiten Generation „Sonoma“ diesmal deutlich schneller.
So tauchen fast zeitgleich mit der offiziellen Vorstellung von „Sonoma“ seitens Intel bereits die ersten Informationen zu passenden Desktop-Motherboards mit Alviso-Chipsatz auf. Einmal mehr ist es der Hersteller AOpen, der die Portierung der vielversprechenden Mobiltechnologie in den heimischen Desktop-PC wagt.
Das auf den Namen „i915GMm-HFS“ getaufte Mainboard ist dabei der direkte Nachfolger der in Japan und Europa sehr erfolgreichen i855GMEm-LFS Platine, welche noch zum Ende der ersten Centrino-Chipsatz-Generation zusammen mit dem 855GME-MGF von DFI für reichlich Aufsehen in der IT-Welt gesorgt hatte.
Das i915GMm-HFS unterstützt Intels neueste Mobilprozessoren des Typs Pentium M mit 533 MHz Frontside-Bus und Intels „Data Execution Protection“ (NX-Bit) basierend auf dem Sockel 479M. Es warten jeweils zwei Memory-Slots für DDR1 und DDR2 auf ihre Bestückung, wobei letzter auch im Dual-Channel-Modus angesprochen wird. Ein gleichzeitiger Betrieb beider Speicherarten ist nicht möglich. Der Chipsatz wird durch einen zum i855GMEm-LFS vergleichbar großen Passivkühler gekühlt. Auf die Verwendung der Mounting-Holes für die Befestigung von anderen CPU-Kühlkörpern hat AOpen diesmal verzichtet.
Neben einer PCI Express x16 Schnittstelle bietet das Mainboard noch einen PCIe x1 und zwei herkömmliche PCI-Steckplätze. Für den Anschluss von Laufwerken stellt das Board insgesamt vier S-ATA und einen IDE-Anschluss bereit. AOpen verzichtet hier also auf einen weiteren P-ATA Controller, welcher mehr als den einen der ICH6-M zur Verfügung stehenden IDE-Kanal bereitstellen könnte. Auf der Rückseite werden neben 8-Kanal Audio, zwei LAN und vier USB2.0 Ports auch sehr viele Grafikschnittstellen (DVI, VGA, TV) direkt nach Außen geführt. Vermeintlich alte Schnittstellen wie PS/2-, COM- oder LPT-Anschlüsse vermisst man gänzlich auf der ATX-Leiste, werden aber höchstwahrscheinlich über zusätzliche Slotbrackets realisiert.
Entspricht das Mainboard zwar dem Micro-ATX Formfaktor, erinnert die Aufteilung der Komponenten jedoch sehr stark an den von Intel populierten BTX-Standard, welcher für eine effizientere Kühlung der neuen Desktop-Prozessoren entwickelt wurde. In Anbetracht des sehr flachen Boxed-Kühlers von AOpen, welcher sich auf den Fotos nur am Rand erahnen lässt, scheint jedoch die Kühlung trotz erhöhtem Frontside-Bus und der gestiegenen Thermal Design Power von maximal 27 statt 21 Watt weiterhin eher nebensächlich zu sein.
Das i915GMm-HFS soll ab März erhältlich sein - der Preis ist derzeit noch unbekannt.
Wir danken Simon Knappe für das Einsenden dieser Meldung.