AOpen XC Cube EY855 im Test: Premiere: Pentium M im Barebone

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Jan-Frederik Timm
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Dies und das

Was ist uns sonst noch aufgefallen? An 1. Stelle ist hier noch ein Problem mit dem an der Frontpartie positionierten Microphoneausgang zu nennen, der durch eine ungünstige Verdrahtung starke Störgeräusche aufweist. So wird jede Aktion in Windows, ja alleine das Bewegen der Maus, mit einem starken Zirpen quittiert. Der auf der Rückseite des XC Cube EY855 verbaute Ausgang weist dieses Problem glücklicher Weise nicht auf und liefert einen glasklaren Klang.

Soundtreiber

Der Soundtreiber bietet umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten und eine automatische Erkennung der angeschlossenen Geräte samt Warnmeldung, sollte ein Geräte mit der falschen Buchse verbunden sein. Mit unzähligen Umgebungsprofilen (Badezimmer, Concert Hall etc.) lässt sich ein jedes Musikstück ganz individuell verunstalten.

Erst nachdem sich das Barebone wieder auf dem Rückweg zum Hersteller befand, fiel uns darüber hinaus auf einem Foto auf, dass eines der Stromkabel bei der Montage des optischen Laufwerks eingequetscht und dabei beschädigt wurde (seinen Dienst dennoch über zwei Wochen lang problemlos verichtete). Hier sollte man beim Zusammenbau also äußerste Vorsicht walten lassen!

Schließmechanismus
Schließmechanismus

Fazit

Der XC Cube EY855 von AOpen setzt die herausragenden Eckdaten der Pentium M-Architektur, Laufruhe und Stromverbrauch, konsequent um. Das Barebone ist auch unter Last sehr leise und geht in Umgebungsgeräuschen schnell komplett unter. Das schon vom EY65 bekannte Metropolitan-Gehäuse überzeugt durch ein edles Design, die gute Verarbeitung und eine einfache Installation. Die mannigfaltigen Anschlussmöglichkeiten werden leider durch die schlechte Verkabelung des vorderen Kopfhörerausgangs getrübt. Das Lüftungskonzept des derzeit rund 350 Euro teuren Rechners zeichnete sich neben der Lautstärke auch durch seine Effizienz aus, so dass selbst eine GeForce 6800 GT außerordentlich gut im Zaum gehalten werden konnte. Der Ausstattung ist letztendlich nur der fehlende Serial-ATA-Support anzukreiden.

Die Leistung führt uns auf einen Scheideweg. Generell bietet der Pentium M eine brachiale Performance, die in unserem Fall selbst zur flüssigen Wiedergabe von HD MPEG2 ausreichte. Gehören (halbwegs) aktuelle Spieletitel und eine Vorliebe zu qualitativ hochwertigen Grafiken in das Portfolio des Anwenders, sieht die integrierte Grafik allerdings alt aus und ist hoffnungslos überfordert. Sicher, auch wir konnten ohne Probleme eine High-End-Karte vom Schlag einer 6800 GT in das Gehäuse verfrachten. Nur war es mit der seligen Ruhe auf einen Schlag vorbei und einer der großen Vorzüge des EY855 Geschichte. Letztendlich ergibt der Einsatz einer potenten Grafikkarte im Pentium-M-Barebone aus unserer Sicht somit nur Sinn, wenn ein passiv gekühltes Modell zum Einsatz kommt. Andernfalls bliebe gegenüber einem System mit Pentium 4 oder Athlon 64 nur ein niedrigerer Stromverbrauch in der Praxis stehen, der die höheren Anschaffungskosten nur über Lange zeit wettmachen würde. Bei einer derartigen Grafikkarte sei zu beachten, dass der Kühler nicht über den Slot hinaus ragen darf.

EY855 im Alltag
EY855 im Alltag

Insofern sehen wir den EY855 eher als pfeilschnellen Arbeits- oder Wohnzimmer-PC, der sich auch gehobenen Aufgaben wie der Wiedergabe von High-Definition-Videoformaten ohne Probleme und bei einer außerordentlich angenehmen Geräuschkulisse stellen kann. Mit 40 Watt unter Windows und 53 Watt bei HD MPEG2 braucht sich das Barebone vor handelsüblichen Notebooks nicht zu verstecken. Die für die kommende Woche erwartete Vorstellung der Sonoma-Plattform sollte darüber hinaus für starke Preisnachlässe bei den derzeit noch aktuellen 400-MHz-FSB-CPUs sorgen. Wie schnell die neue Architektur erneut ihren Weg auf Desktop-Boards und in Barebones finden wird, ist indes ungewiss. Shuttle, führender Hersteller in Sachen Barebone-Systeme, hält sich derzeit noch erstaunlich bedeckt. Zwar lies man auf der CES zwei erste Fotos des ausstehenden Systems zu. Auch auf erneute Nachfrage war es und jedoch nicht möglich, auch nur die kleinste Information über das System zu ergattern.

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