AMD präsentiert Dual-Core Athlon 64
Jeder möchte der erste sein und der Weltöffentlichkeit endlich offiziell einen Dual-Core Prozessor für den Desktopeinsatz präsentieren. Intel wird dies vermutlich bereits nächste Woche auf dem Intel Developer Forum (IDF) vollziehen, weshalb AMD wohl den heutigen Tag auserkoren hatte.
Aus diesem Grund nutzte AMD die Gelegenheit eines Analystentreffens in Sunnyvale, um dort den „Toledo“, der mittlerweile als „Client dual-core AMD Athlon 64“ bezeichnet wird, vorzustellen. Somit scheint AMD hier kleinere Änderungen vorgenommen zu haben, da der Toledo ursprünglich als Nachfolger des Athlon 64 FX im Gespräch war. Bei dem vorgestellten Dual-Core Athlon 64 handelt es sich nicht um einen Opteron. Er setzt vielmehr auf den Sockel 939, kann nicht mit „registered“ Speicher umgehen und verfügt lediglich über einen einzelnen HyperTransport Systembus. Über die Größe des L2 Caches und die Taktraten schwieg sich AMD jedoch noch aus, so dass hier weiter Raum für Spekulationen bleibt. Beim L2 Cache stehen somit nach wie vor 512 kB oder 1 MB im Raum. Bekannt ist jedoch seit längerem, dass beide Kerne auf getrennte L2 Caches zugreifen werden und über eine Crossbar verbunden sind, um die Last auf beide Kerne zu verteilen.
Ein einfaches BIOS-Update soll dafür Sorge tragen, dass der Dual-Core Athlon 64 auch mit den bereits verkauften Sockel 939-Mainboards problemlos zusammenarbeitet (wir berichteten). An der Leistungsaufnahme kann sich somit nur insofern etwas verändern, dass die Obergrenze bei 104 Watt liegen muss. Die Meldung des letzten Sommers, dass er real 95 Watt verbrauchen wird, bleibt somit bestehen. Mittels Cool'n'Quiet wird auch der Dual-Core Athlon 64 gezügelt, wenn die maximale Leistung nicht gefordert wird. Bis der Dual-Core Athlon 64 das Licht der Händlerregale erblickt, wird jedoch noch etwas Zeit vergehen. Mit einer Veröffentlichung ist in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen, eventuell auch erst gegen Ende des Jahres, falls sich die Vermutungen nicht bestätigen sollten, dass AMD unerwartet früh in den Markt eintreten wird. Zumindest hierbei bietet sich Intel somit die Chance, schneller als der Konkurrent eine Dual-Core Desktop-CPU auf den Markt zu bringen.