Erstes Bild einer X800 XL für AGP
Lange ist es noch nicht her, dass ATi eine Reihe neuer Grafikkarten der Radeon-Serie der Weltöffentlichkeit vorstellte. Allerdings besitzen diese in den Augen Vieler ein großes Manko: Es gibt sie nur für die neue PCI Express-Schnittstelle, die immer noch nur wenig in Heim-PCs verbreitet ist.
Dass ATi sich diesem nach wie vor sehr großen Markt nicht verschließen will und kann, dürfte derweil wohl allen klar sein. Und so suchte man eifrig nach einer Lösung, um den R480 und den R430 fit für die AGP-Schnittstelle zu machen. Beim R480, der in der neuen Radeon X850-Serie verbaut wird, ging man einen recht umständlichen Weg und konzipierte gleich einen überarbeiteten R481-Chip, der wohl schon in Kürze ausgeliefert werden wird.
Radeon X850 schön und gut. Leider sind diese Grafikkarten extrem teuer und eignen sich somit kaum für den teils nicht mit einem Geldsegen beglückten Massenmarkt, der nach Grafikkarten unterhalb der 300-Euro-Grenze giert. Hier hat ATi zurzeit mit dem auf dem R423 basierenden R430 ein heißes Eisen im Feuer; allerdings im Moment nur - wer hätte es anders erwartet - für PCI Express. Doch auch bezüglich des R430, respektive der Radeon X800 XL, scheint die Rettung für alle Besitzer eines AGP-Systems nahe, denn auf einer chinesischen Website tauchte heute ein Bild einer solchen Radeon mit AGP-8x-Steckplatz auf.
Die Karte aus dem Hause Sapphire ist bis auf einige Details identisch mit dem Modell für PCI Express. Einzig die Stromversorgung musste auf dem PCB etwas umgelegt und ein zusätzlicher Stromanschluss verlötet werden, so dass diese Grafikkarte zusätzlichen Strom vom Netzteil erhalten kann. Allerdings waren auch schon auf der Platine der PEG-Version entsprechende Lötstellen für einen Stromanschluss vorhanden. Der verbaute Kühlkörper ist ebenfalls identisch mit dem der Schwesterkarte.
Bleibt nur die Frage, wie Sapphire den R430 der Radeon X800 XL fit für AGP gemacht hat. Hier setzt man wahrscheinlich erstmals auf den Rialto-Chip, der in etwa mit nVidias HSI-Brückenchip (High Speed Interconnect) vergleichbar ist. Dieses kleine Stück Silizium macht es ATi möglich, Grafikchips, die eigentlich für PCI Express erdacht worden sind, ohne große Probleme auch auf Mainboards mit AGP-Steckplatz lauffähig zu machen. Da dem Rialto-Chip in den vergangenen Monaten eine Serienreife im Februar angedichtet worden ist, würde sich dies also durchaus mit der Veröffentlichung der oben abgebildeten Sapphire-Karte decken.
Anscheind ist es also nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Besitzer von AGP-Systemen in den Genuss einer schnellen Grafikkarte mit 16 aktiven Pipelines, 400 MHz Chip- und 490 MHz RAM-Takt kommen werden - und all das zu einem Preis von weit unter 300 Euro. Wir sind gespannt. Vorgestellt werden wird die Kombination aus R430 und Rialto-Chip übrigens Anfang März zusammen mit dem R481 noch vor der CeBIT, die am 10. März ihre Pforten öffnet.