Google entlässt Weblogger
Der Suchmaschinenbetreiber Google hat einen Mitarbeiter entlassen, weil dieser sich negativ in seinem Weblog über die Arbeitsbedingungen äußerte. Zwar stellte der betroffene Mitarbeiter diesen schon vor seiner Entlassung offline, verhindern konnte er diese damit jedoch nicht mehr.
Der Name des ehemaligen Mitarbeiters lautet Mark Jen, und er war erst seit Dezember bei Google als Produkt Manager tätig. In seinem Weblog „ninetyninezeros“ berichtet er relativ offen über die Arbeitsbedingungen, Zusatzleistungen und Bezügen bei dem Suchmaschinenbetreiber; vor allem in Relation zu seinem vorherigen Arbeitgeber Microsoft. Seine Vergleiche fielen nicht sonderlich positiv für seinen neuen Arbeitgeber aus. Unter anderem kritisierte er Googles Begünstigungen für Mitarbeiter, welche er als mageren Arbeitsanreiz titulierte und im Verhältnis zu denen von Microsoft ein armseliges Angebot seien.
Doch schon im Verlauf des Januars entfernte er diese Aussagen mit der Begründung, dass diese nichts in diesem Blog zu suchen hätten. Nach seinen Angaben passierte dies sogar auf freiwilliger Basis. Trotzdem wurde ihm Ende Januar die Kündigung eingereicht. Bei anderen Bloggern gab er an, dass seine Kündigung im direkten Zusammenhang mit den Inhalten auf seinem Weblog stand. Google gab bisher lediglich bekannt, dass Mark Jen nicht mehr für den Suchmaschinenbetreiber arbeiten würde.
Somit bleibt Google seiner Kommunikationspolitik treu. Im offiziellen Weblog von Google ist auch nur eine relativ geringe Anzahl an Informationen zu den eigenen Produkten vorhanden. Dies trifft auch auf die Mitarbeiter des Unternehmens zu, bei denen ebenfalls nur spärlich Informationen zu erhalten sind. So auch die Firefox-Entwickler Darin Fisher und Ben Goodger, die vor kurzem ihre Arbeit bei dem kalifornischen Unternehmen aufnahmen. Sie berichteten zwar über ihren Wechsel, hüllten sich aber ansonsten in Stillschweigen.
Jedoch ist dieser Fall nicht der erste, bei dem Firmen Angestellte aufgrund von Einträgen in deren Weblogs entließen. Bei Microsoft musste vergangenes Jahr ein Mitarbeiter seinen Hut nehmen, da dieser von Power-Mac Lieferungen in die Firmenzentrale berichtet hatte. Auch außerhalb der IT-Branche gab es schon Vorfälle dieser Art. So wurde beispielsweise einer Stewardess von Delta Airlines gekündigt, da diese Bilder von sich in Uniform auf ihrem Weblog veröffentlicht hat.