nVidias nForce 5 schon im April?
Langsam aber sicher scheint es für nVidia ernst zu werden, denn der Launch des ersten Chipsatzes aus dem eigenen Haus für Pentium 4-Prozessoren steht offenbar unmittelbar bevor. Erstes offizielles Lebenszeichen ist dabei ein Zertifikat der „PCI Special Interest Group“, die dem neuen Chipsatz ihren Segen gab.
Und so wird sich wohl schon im April dieses Jahres einiges auf dem Chipsatzmarkt ändern, denn mit nVidia tritt ein für Intel ernstzunehmender Konkurrent an, da dessen nForce-Chipsätze vor allem bei Retail-Kunden sehr beliebt sind. Und so wird der nForce 5, oder auch C19 („Crush 19“), sicher eine Menge Kunden finden.
Garant für dessen Erfolg wird wohl die Kompatibilität zu nVidias SLI-Technologie, die mit diesem Chipsatz auch erstmals auf Pentium-Prozessoren möglich wird. Bis zum heutigen Tage war dies den Athlon 64-CPUs vorbehalten. Doch was wird dieser Chipsatz potentiellen Kunden sonst noch alles bieten können? So soll der nForce 5 wieder aus zwei einzelnen Chips bestehen; einer North- und einer Southbridge („MCP04“). Letztere musste von nVidia ebenfalls neu entwickelt werden und wird wohl einige vom nForce 4 bekannte Features im „Die“ tragen. Mit dazu gehören neben nVidia-RAID, einer Firewall, Gigabit-Netzwerk und USB 2.0 auch Serial-ATA 2 sowie Acht-Kanal-Sound, der Intels Azalia-Technologie durchaus ebenbürtig sein soll.
Die Northbridge wird weiterhin den Speichercontroller beinhalten. Dieser soll - ähnlich wie Intels I925X(E) - nur DDR2-RAM im Dual-Channel-Modus unterstützen. Bei den Taktraten des Speichers sind DDR2-533 und DDR2-667 im Gespräch, so dass der nForce 5 auch die aktuelle Extreme Edition aufnehmen können wird. Unterstützung für normalen DDR-RAM wird es wohl nicht mehr geben. Ferner soll der nForce 5 auch EM64T, das XD-Bit und EIST („Enhanced Intel Speedstep Technology“) unterstützen, so dass auch Intels bald erscheinende 600er-Serie ohne Probleme ihren Dienst verrichten sollte. Als Sockel wird nur der LGA 775 zum Einsatz kommen.
Des Weiteren wird es wohl ebenfalls verschiedene Modelle dieses Chipsatzes geben. So ist man es vom nForce 4 gewohnt und so wird man es dann wohl auch beim Pentium 4-Pendant machen. So wird es neben der SLI-Variante wahrscheinlich auch wieder eine Ultra- und eine Vanilla-Version geben. Letztere wird wahrscheinlich für OEMs die interessanteste Lösung sein, verspricht sie doch gute Leistung zu einem niedrigen Preis. Die SLI-Version des nForce 5 wird natürlich mit zwei PCI Express-x16-Slots zur Aufnahme von Grafikkarten glänzen, während die Ultra-Variante auf dieses Feature leider verzichten muss.
Angeblich hat nVidia bereits einige Samples dieses Chipsatzes an Mainboardhersteller ausgeliefert, so dass man mit einer Serienfertigung ab April oder Mai rechnen kann. Gefertigt werden sollen Crush 19 und MCP04 angeblich bei IBM; ein eher überraschender Schritt, schließlich hatte nVidia erst vor Kurzem die Chipsatzproduktion vollkommen TSMC überlassen. Offiziell vorgestellt werden soll der nForce 5 aber noch im ersten Quartal dieses Jahres.