Kühler mit Heatpipes im Vergleich: Thermaltake Beetle gegen Asus Star-Ice
2/7Kühler im Detail
Thermaltake Beetle
Der taiwanesische Käfer ist der leichtere der beiden Protagonisten, da er im Gegensatz zum Star-Ice nur auf ein Hybrid-Design baut. Nichtsdestotrotz bewegt er sich mit seinen knapp 600 Gramm und seinem hohen Schwerpunkt außerhalb jeglicher Sockelspezifikationen.
Grundlegend besteht der Kühler aus zwei Teilen: Das innere Lamellengrundgerüst inklusive Dreifachheatpipe und Cu-Bodenplatte bezeichnet den funktionalen Teil, während das schwarz-transparente Kunststoffkleid mit UV-Kappe den spielerisch, optischen Charakter ausmacht. Dabei beruft man sich auf das bewährte "cold-in / hot-out"-Luftleitprinzip, bei dem die Plastikummantelung einen Lufttunnel bildet und somit den gezielten Lufteinsatz des vorne einblasenden Ventilators ermöglicht. Des Weiteren offerieren rückseitige Bohrungen eine Zusatzbestückung mit einem 80-mm-Ventilator.
Der Beetle ist auf keinen Fall dazu geschaffen, im ewigen Dunkel eines Bürorechners zu verkümmern: Er möchte spielen und versucht den Kontakt zu Gleichgesinnten mit rot-violetter Farbgebung zu verstärken. Dabei setzt er notfalls auch auf seine Glühwürmchen-Qualitäten: Zwei blaue LEDs, die bei Bedarf dank Steckverbindung auch stillgelegt werden können, sind in die Seitenabdeckungen integriert und hüllen das UV-sensitive Käfer-Cape in einen sanften Rotschimmer. Zusätzlich befindet sich eine mehrfarbige Leuchteinheit in der mit dem Thermaltake Firmenemblem verzierten, runden Kammer vor dem Lüfter-Rotor, die abwechselnd in den Farben rot, grün, blau und gelb erstrahlt.
Insgesamt acht Schrauben halten zusammen, was vom Benutzer lieber nicht getrennt werden soll. Wem dennoch in den Sinn kommt, seinen Käfer in einer Operation auseinander zu schrauben, der sollte für den Wiederzusammenbau Zeit und Nerven mitbringen und ggf. eine dritte Hand engagieren. Denn das Geflecht aus leicht zerbrechlichen Klick- und Schraubverbindungen, Kabeln und Lamellen ist nur schwer zu bändigen.
Trotzdem lohnt ein Blick ins Innere des TT-Sprosses: So lässt sich zunächst über das Großenverhältnis zwischen Kunststoffmantel und eigentlicher Kühleinheit, die wesentlich kleiner als z.B. beim TT SilentTower oder beim Tower112 ausfällt, schmunzeln. Zum Anderen zeigen sich deutliche Abstriche in der Verarbeitungsgüte der dünnen Leichtmetall-Finnen, welche sonst unter dem Baby-Popo-glatten Kunststoff verborgen geblieben wären.
Nimmt man den TT Beetle unter 12 Volt in Betrieb, wird sofort klar, warum die Menschen seit je her Jagd auf Insekten machen. Das Ohr weiß nicht, was eindringlicher nervt: Die tiefen, hohlen Luftumschlaggeräusche, die entstehen, wenn die vom 90-mm-Lüfter frisch in Bewegung gesetzte Luft sofort auf die eng stehenden Aluminium-Einheiten prallt, oder das hochfrequente Säuseln des Rotors bei real knapp unter 4000 U/min. Spannend wird die Angelegenheit im regulierten 5-Volt-Lauf bei - stark von den vom Hersteller angegebenen Spezifikationen abweichend - gut unter 1000 Umrundungen. Hier wird der tierische Taiwanese zum echten Ohrwurm, denn außer einem angenehm leisen Rotorklicken bei kompletter Umgebungsstille nimmt man fast gar nichts mehr wahr. Allerdings wird neben der Lüfterdrehzahl auch die LED-Leuchtkraft der seitlichen Dioden etwas gedrosselt. Trotzdem beweist der Beetle zumindest im Bereich seines Lautstärkecharakters Alltagstauglichkeit.
Die Lüfterregulierung kann über eines der beiden mitgelieferten Potentiometer entweder im 3,5"-Einschub oder rückseitig per Slotblende erfolgen. Die Verkabelung ist ausreichend lang und muss dank Steckverbindung nicht zwangsläufig zum Einsatz kommen, sodass der Beetle problemlos auch an eine fremden Lüftersteuerung per 3-Pin-Molex angeschlossen werden kann.