ATi Radeon X850 XT "PE" für AGP im Test: Der neue R481-Chip macht's möglich
3/17Die Karte
ATi Radeon X850 XT "PE" für AGP
X850-Karten für den AGP-Bus sind Neuland, so dass wir zuerst ein paar Worte über die PCI Express-Geschwister verlieren möchte. Hier sah es in den vergangenen Wochen wie folgt aus: Nachdem ATi den R480-Chip als Nachfolger des R423 vorgestellt hatte, versprach man zunächst vollmundig, auch Karten des Typs Radeon X850 XT Platinum Edition auf den Markt bringen zu wollen. Daraus wurde bis heute aber nicht viel, da solche Grafikkarten Mangelware sind wie die sprichwörtlichen Bananen in der DDR. Bei Geizhals.at finden sich zwar Modelle von Asus, Club3D, PowerColor, Sapphire usw. Mit der Verfügbarkeit sieht es jedoch schlecht aus. Anders sieht es bei der etwas langsameren Radeon X850 XT aus, die schon mehrfach bei einigen Händlern gesichtet worden ist.
Wie die Verfügbarkeit beim neuen und sich heute hier im Test befindlichen R481 für AGP aussieht, vermag zu diesem Zeitpunkt noch niemand zu sagen. Vorgestellt wurden die Produkte am 1. März und es ist auch zu erwarten, dass in der nächsten Zeit eine Vielzahl von X850 XT-Karten auf den Markt kommen werden.
Beim Blick auf die Karte wird schnell klar, dass sich auf den ersten Blick kaum etwas gegenüber den Modellen für PCI Express geändert hat. So sieht auch ATi für dieses Modell einen DVI- sowie einen analogen DSub-Ausgang vor. Zudem gibt es noch einen TV-Anschluss mit ViVo-Funktion, für die ein Rage Theatre-Chip verantwortlich ist. Auffällig ist jedoch, dass der zweite DVI-Ausgang fehlt, der bei der PCI Express-Karte in der PE-Version noch vorhanden ist. Hier scheint man also das PCB einer normalen X850 XT verwendet zu haben, dessen Design nur einen solchen vorsieht. Weiterhin kommt jetzt der charakteristische 3,5-Zoll-Stromstecker zum Einsatz.
Das bei der uns vorliegenden Karte verwendete PCB musste auf den zweiten Blick allerdings doch vollkommen neu entwickelt werden. Dies resultiert allein schon aus der Tatsache, dass AGP und PCI Express vollkommen verschiedene Leiterbahnführungen besitzen. Ebenfalls überarbeitet werden musste die Stromversorgung. Während die Bauteile links über dem Chip unverändert blieben, kamen einige Teile am äußeren Rand des PCBs hinzu. Hier zollt man wohl dem Umstand Tribut, dass mehr Strom durch den Extraanschluss geliefert werden muss.
Betrachtet man die Radeon X850 XT Platinum Edition weiter, so fällt natürlich der opulente Kühler auf, der einen zweiten Slot direkt neben der Grafikkarte blockiert. Hier kommt exakt das Modell zum Einsatz, welches auch schon die Modelle für PCI Express schmückte. Als Basis dient hier eine große Aluminiumplatte über dem R481-Chip, auf der Kupferkühlrippen verlötet sind. Für Frischluft sorgt ein recht leiser Radiallüfter, der die heiße Luft aus dem Gehäuse heraus befördert. Dank einer Temperatursteuerung und geringer Drehzahl wird dieser auch unter andauernder Volllast nicht erwähnenswert laut, so dass man diese Grafikkarte in einem geschlossenem Gehäuse mit weiteren Lüftern glatt überhören könnte.
Beim Speicher setzt ATi weiterhin auf einen 256 MB großen Framebuffer, der sich aus insgesamt acht Chips zusammensetzt. Hier kommen – wie so häufig in der Vergangenheit – Chips aus dem Hause Samsung vom Typ GDDR3 zum Einsatz. Diese besitzen eine minimale Zugriffszeit von 1,6 ns und qualifizieren sich somit für einen Betrieb bei bis zu 600 MHz. Da die uns vorliegende Platinum Edition von Haus aus mit 590 MHz taktet, bleiben also nur noch 10 MHz Spielraum für etwaige Übertaktungsversuche. Die Chips auf der Frontseite der Grafikkarte werden durch kleine Wärmeleitpads mit dem großen Kühlkörper verbunden, während sich die der Rückseite mit einem spärlichen Aluminiumstück begnügen müssen.