Zieht Intel den 65-nm-Prozess vor?
Während AMD in diesen Wochen langsam aber sicher den Transfer des kompletten Sortimentes auf eine Fertigung in 90 nm breiten Strukturen wagt, hat man bei Intel schon ganz andere Pläne in der Schublade. Hier steht mittlerweile offen der 65-nm-Prozess im Gespräch, der nun vielleicht früher als erwartet in die Massenfertigung gehen könnte.
Mittlerweile ist es sicher auch kein Geheimnis mehr, dass die Integration des momentan aktuellen 90-nm-Prozess nicht ganz optimal verlaufen ist und die so gefertigten Prozessoren an großen Leckströmen und einer damit verbundenen, erhöhten Verlustleistung leiden. Diese Tatsache ruft die neue Fertigung in 65-nm-Strukturen auf den Plan, die bereits vor einem Monat erste lauffähige Ergebnisse lieferte und dafür sorgen soll, dass die auftretenden Leckströme eingedämmt werden können. Somit wären endlich wieder Prozessoren möglich, deren TDP gesenkt oder zumindest auf dem aktuellen Level festgehalten werden können – schnellere Taktfrequenzen natürlich inbegriffen.
Angesichts der mittlerweile recht harten Fakten bezüglich der 65-nm-Produktion könnte Intel also den Transfer auf die neuen Fertigungstechnologie vorziehen. Im Gespräch ist hier das Ende des dritten Quartal dieses Jahres. Ursprünglich war für diese noch das erste Quartal des Jahres 2006 als Starttermin geplant. Konkret würde dies also heißen, dass neue Prozessoren wie Yonah, Cedar Mill und Presler bereits zu diesem Zeitpunkt erscheinen könnten und somit die aktuellen 90-nm-CPUs Prescott-2M sowie Smithfield ausgedient haben. Bei den Server-Prozessoren wären die Xeons mit den Codenamen Nocona und Blackford involviert.
Für Intel wäre ein solcher Schritt sicherlich von Vorteil, schließlich verspricht der neue Fertigungsprozess vor allem eine Verbesserung bei der Vermeidung von Leckströmen, die dem Prescott in diesen Tagen arg zusetzen. Ferner könnte man so natürlich auch zu neuen Taktrekorden kommen und nochmals die Ausbeute verbessern, da nun mehr Dies auf einen Wafer passen; eine für Intel günstigere Produktion wäre so also mit inbegriffen. Risiken könnte man allenfalls in der fehlenden Ausgereiftheit des 65-nm-Prozesses sehen.