nVidia kontert: 16xAA für SLI-Benutzer
Während es bei ATis vor kurzem vorgestellten SLI-Pendant CrossFire durch den Einsatz einer zweiten Grafikkarte möglich ist, die zusätzliche Rechenkraft in eine bessere Bildqualität durch höhere Anti-Aliasing-Modi umzusetzen, bietet der Konkurrent nVidia dies nicht an und setzt stattdessen auf pure Renderleistung.
Dies möchte nVidia nun aufgrund des Konkurrenzdrucks jedoch ändern, zumindest berichten dies die Kollegen von Anandtech. Als Gegner zu den neuen AA-Modi, die ATi anbietet – beim Einsatz der CrossFire-Technologie wären dies 8xAA, 10xAA, 12xAA und 14xAA – möchte nVidia angeblich offiziell ein 16-faches Anti-Aliasing im Treibermenü zur Verfügung stellen, welches bisher nur durch Benutzung eines separaten Tools wie beispielsweise nHancer oder eines manuellen Eingriffs in die Registry aktivierbar ist. Einsetzbar wäre dieser neue Sampling-Modus offiziell jedoch nur in Kombination von zwei nVidia-Grafikkarten im SLI-Verbund sowie einem neuen Treiber, der Anfang Juli erscheinen soll.
Wie genau jener 16xAA-Modi nun aussehen soll, ist bis jetzt jedoch vollkommen unklar und soll erst bekanntgegeben werden, wenn nVidia die entsprechenden Spezifikationen endgültig festgelegt hat. Dabei gäbe es verschiedene Möglichkeiten, wie jener Modus zu realisieren wäre. Eine Möglichkeit wäre die schlichte Übernahme der Sample-Positionen des inoffiziellen 16xAA. Dies wäre dann ein vierfaches Rotated-Grid-Multi-Sampling-Anti-Aliasing (RGMSAA), gemischt mit einem 2x2 Ordered-Grid-Super-Sampling-Anti-Aliasing-Verfahren (OGSSAA), was somit auch Alpha-Test-Texturen glätten würde, die unter anderem bei Darstellung von Zäunen, also als Ersatz für aufwendige Geometrie, benutzt werden. Herkömmliches MSAA würde diese Texturen nicht mitglätten. Dies wäre qualitativ sicherlich eine der bestmöglichen Kombinationen, jedoch sollte unserer Meinung nach in dieser Qualitätseinstellung selbst zwei GeForce 6800 Ultra-Karten Schwierigkeiten bekommen, ordentliche Framezahlen in modernen Spielen zu ermöglichen.
Eine weitere Möglichkeit wäre das Weglassen des Super-Sampling-AA, welches in unserem 16xAA-Fall durch seine vier Samples quasi die Füllrate viertelt und stattdessen sogenanntes Jittered-Grid-AA, welches auch ATi in ihrem sogenannten „Superior-IQ“-Modus benutzt, zu verwenden. Somit würde in nVidias Fall jede Grafikkarte das Bild zweimal mit einem jeweils versetzten vierfachem RGMSAA rendern, womit der Effekt eines 16-fachen AA inklusive Rotated-Grid-Super-Sampling-AA (RGSSAA) auftritt. Dies wäre sicherlich eine der interessantesten Varianten, da somit neben den normalen Geometriekanten in hohem Maße auch Alpha-Testing-Texturen geglättet werden. Die Rechenlast wäre allerdings mindestens so hoch, wie bei gewöhnlichem Supersampling – allein das optische Endergebnis würde verbessert.
Weiterhin möchte nVidia dem SLI-Besitzer ermöglichen, die beiden vorhandenen SLI-Modi – Alternate Frame Rendering (AFR) und Split Frame Rendering (SFR) – auch aktiveren zu können, falls es für das entsprechende Spiel keinerlei Profil gibt. Bisher ist dies in den offiziell zugänglichen Treibermenüs nicht möglich. SLI funktioniert nur, wenn ein solches Profil vorhanden ist. Somit würde man hier ebenfalls zu ATis CrossFire-Technologie aufschließen, die profilunabhängig im SuperTiling-Modus arbeiten kann.