Hat ATis R520 mit Leckströmen zu kämpfen?

Arne Müller
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Nachdem nVidia nach dem Launch des G70-Chips ausnahmsweise sofortige Verfügbarkeit der entsprechenden GeForce 7800 GTX-Karten sicherstellen konnte, musste die ATi-Fangemeinde kürzlich eine Hiobsbotschaft in Form der Verspätung des R520, ATis Antwort auf den G70, hinnehmen.

Die Digitimes aus Taiwan hat nach eigenen Angaben aus erster Hand von taiwanesischen Mainboardherstellern den Grund für die offiziell bestätigte Verspätung erfahren: Offenbar hat ATi bei seinem ersten im 90 nm-Prozess hergestellten High-End-Grafikchip mit Leckströmen zu kämpfen. Dieses Schicksal ereilte schon Intel beim Umstieg vom Pentium 4 „Northwood“ in 130 nm zum Pentium 4 „Prescott“, bei dem der Stromverbrauch sogar noch anstieg statt aufgrund der kleineren Strukturen zu sinken, wie das in den meisten anderen Fällen der Fall ist, wie beispielsweise bei AMD, deren CPUs durch den Übergang von 130 nm auf 90 nm kühler und stromsparender wurden. Ebenso sorgten Leckströme dafür, dass sich nVidias NV30 alias GeForce FX 5800 Ultra verspätete, der im damals auf dem Gebiet der GPUs neuen 130 nm-Prozess gefertigt wurde, während ATi mit dem R300 noch in 150 nm erfolgreich war.

Weiterhin bestätigte die Digitimes eine schon etwas ältere Meldung, nach der das Design des R520 derzeit diversen Verbesserungen unterzogen wird, sodass die Möglichkeit eines Launches des R520 samt wenigstens einiger verfügbarer Karten in nicht allzuferner Zukunft auch nach Hin- und Her der letzten Zeit weiterhin besteht.