SLi-AA: Endlich mehr Bildqualität mit zwei GPUs

Carsten Spille
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Seit wenigen Stunden steht ein neuer ForceWare-Treiber zum Download bereit, der etwas mehr beinhaltet, als der kleine Sprung von 0.04 Revisionspunkten vermuten ließe. Der ForceWare 77.76 wird neben der SLi-Fähigkeit für die GeForce 6600 LE ohne externen Anschluss auch neue FSAA-Modi verfügbar machen.

Damit können nach nunmehr fast einem Jahr Marktpräsenz auch die Spiele von SLi profitieren, die aufgrund von CPU-Limitierung oder anderer Einschränkungen wie speziell realisierter Fullscreen-Effekte keine oder nur geringe Leistungszuwächse mit einer zweiten Grafikkarte zeigen. Ferner ist nun auch der TFT-Benutzer, der von SLi im Normalfall bei der 1280x1024 oder 1024x768er Auflösung weniger profitierte, nicht mehr ganz so eingeschränkt und kann das Mehr an Leistung auch in zusätzliche Bildqualität investieren.

SLI-AA Zusammensetzung der beiden Modi
SLI-AA Zusammensetzung der beiden Modi

Die neuen Modi setzen sich aus den bisher bekannten 4x Multisampling- und 8xS-Hybridmodi zusammen und werden parallel von beiden Grafikkarten berechnet und am Schluss mit einem kleinen Versatz zusammengesetzt, so dass ein am Ende höherwertiges Bild entsteht.

links: 4x Multisampling AA, rechts: 8xS-Hybrides Multi-/Supersampling AA
links: 2*4x Multisampling AA kombiniert, rechts: 2* 8xS-AA kombiniert

In dem heute erschienen Treiber sind diese Modi nur über den sogenannten „coolbits-Tweak“ verfügbar. Dieser lässt sich wie folgt erreichen:

Start -> Ausführen -> [„regedit“ ohne Anführungszeichen eingeben, mit OK bestätigen] -> HKEY_Local_Machine -> Software -> Nvidia Corporation -> Global -> NVTweak -> [in die rechte Hälfte des Fensters rechtsklicken] -> Neu -> DWORD-Wert -> [ „CoolBits“ ohne Anführungszeichen eingeben, auf Groß-/Kleinschreibung achten] -> [auf den neuen Eintrag doppelklicken] -> [„8“ ohne Anführungszeichen eingeben]

Danach sollte der neue SLi-Antialiasing Modus im Treiber verfügbar sein:

SLi-AA im Treiber
SLi-AA im Treiber

Dieses Feature bleibt vorerst allerdings Besitzern zweier Karten der GeForce6- (6600 oder höher) respektive GeForce7-Serie vorenthalten, obwohl es theoretisch auch mit einer Karte bei entsprechend herbem Leistungsverlust machbar wäre. Prinzipiell handelt es sich hierbei um ein ähnliches Verfahren, welches auch ATi mit ihrer CrossFire-Technik anwendet, nur eben ohne einen externen Chip zur Bildzusammensetzung zu benötigen. Dies unterstreicht unsere kürzliche Behauptung, CrossFire benötige den externen Chip lediglich, weil die ATi-GPUs nicht von vornherein dafür ausgelegt waren.

Abschließend ein paar Beispielbilder, die von nVidia zur Verfügung gestellt wurden, um die Vorzüge der neuen FSAA-Modi zu unterstreichen.

GIF FlightSim_exterior_2

Deutlich zu sehen sind vor allem die Vorteile, die bei sehr feinen Strukturen und nahezu waagerechten Kanten entstehen. Leider sind die Vorteile, die durch einen Supersampling-Anteil in Sachen Texturqualität möglich wären, durch den sehr geringen Versatz der zusätzlichen Textursamples im SLi16-AA Modus kaum vorhanden. Hierfür sind auch die gewählten Bildbeispiele eher ungeeignet.

Insgesamt eine erfreuliche, vor allem weil kostenlose, Entwicklung. Man erhält eine weitere Möglichkeit, SLi nutzbringend einzusetzen und nVidia nutzte vermutlich die Gelegenheit, diesen bis dato existenten Vorteil von ATis CrossFire-Technologie noch vor deren Markteintritt zu kontern. Insofern können auch SLi-Besitzer ATi dankbar sein, CrossFire entwickelt zu haben, sorgt es doch für mehr Konkurrenz und damit Bewegung im Markt.

Bleibt nur noch die Vorstellung des R520 abzuwarten – dann dürfte das Puzzle ein komplettes Bild ergeben.

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