Auch Intel legt Spezifikationen offen
Vor einigen Tagen ließ Prozessorhersteller AMD verlauten, dass man in Zukunft die Spezifikationen der eigenen Sockel bzw. des HyperTransport-Bus' offen legen werde und es so Drittherstellern ermöglichen möchte, für PC-Plattformen auf Basis des Opteron-CPUs Co-Prozessoren zu entwickeln. Intel zieht nun offenbar nach.
So berichten die Kollegen von The Register, dass der weltgrößte Halbleiterhersteller offenbar noch für diese Woche eine entsprechende Ankündigung plant. Diese wird aller Voraussicht nach die Offenlegung der Chipsatzspezifikationen für diverse Partner zum Inhalt haben. Auf diese Art und Weise möchte man Dritthersteller dafür gewinnen, auch für eigene Plattformen Co-Prozessoren zu entwickeln. Diese könnten entweder das PCI-Express- oder ein neu entwickeltes Interface nutzen. Zusätzlich möchte man Partner finden, die solche Beschleuniger auch für das von Intel entwickelte „Common System Interface“ (CSI) herstellen.
Das Unternehmen selbst hält sich bezüglich dieses Themas natürlich bedeckt und so lässt sich bislang nur mutmaßen, was Intel genau plant. So soll man in den vergangenen Wochen angeblich mit einer Vielzahl von potentiellen Partnern Gespräche geführt haben. Diesen soll Intel erste Daten zum CSI unterbreitet haben. So wird es wahrscheinlich im Jahre 2008 erstmals auf dem Markt eingeführt werden und gilt als Antwort auf AMDs HyperTransport-Bus, der es Prozessoren erlaubt, mit anderen Komponenten zu kommunizieren. Zusammen mit der Einführung von CSI wird Intel dann wohl auch erstmals Prozessoren mit integriertem Speichercontroller vorstellen.
Die Offenheit, mit der Intel schon jetzt sein Common System Interface bei Partnern bewirbt, ist ein Novum für das Unternehmen, das sich bislang – was die eigene Technologie angeht – immer sehr bedeckt hielt und nur engsten Partnern Zugang zu sensiblen Daten gewährte. Das CSI wird nun allerdings von Anfang an offen entwickelt und eingeführt werden, so dass Partner von vorne herein die Möglichkeit haben, sich auf die Spezifikationen einzustellen und entsprechende Produkte, darunter natürlich auch Co-Prozessoren und andere spezifische Beschleuniger, zu entwickeln.
Aus Industrie-internen Quellen heißt es, dass Intel das CSI erstmals mit dem neuen Itanium-Prozessor auf Basis des „Tukwila“-Kerns in den Markt einführen möchte. Auch wenn einige Partner sich mit Sicherheit eine frühere Einführung von CSI für Xeon-Systeme wünschen würden, wird man diesen Schritt wohl erst im Jahre 2009 vollziehen. Eigentlich ein wirtschaftlich durchaus fragwürdiger Schachzug, schließlich dominiert gerade der Xeon-Prozessor den Massenmarkt für Server und Workstations.