IDF: GMA X3X00 - Treiber, Leistung und DX10

Thomas Hübner
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Mit dem G965-Chipsatz (Broadwater) befindet sich Intel in der glücklichen Lage noch vor den Grafikkartenschwergewichten ATi und nVidia eine Grafiklösung vorzustellen, die auf einer Unified-Shader-Architektur basiert. Intel setzt dabei möglicherweise auf Technik von PowerVR und hat damit gehörig viel Flexibilität in der Hand.

So flexibel wie die acht Unified-Shader des Graphics Media Accelerator X3000, der integrierten Grafikeinheit des G965-Chipsatzes, sind, so komplex sind auch die Treiber. Sie waren – neben einem Fehler in der Overlay-Funktion des C1-Steppings – ein Hauptgrund für das späte Erscheinen des G965. Erst im Juli 2006 startete die Massenproduktion der Q965/G965-Chips direkt im C2-Stepping – dafür jedoch einen Monat später als die des P965, der im C1-Stepping leider nicht frei von Fehlern war.

Fortan waren es die unfertigen Treiber, die ein schlechtes Licht auf den GMA X3000 warfen, und die in der öffentlich verfügbaren Version 14.21.1 weder Pixel-Shader 3.0 noch Vertex-Shader 3.0 unterstützen. Auch die hardwarebeschleunigte Wiedergabe von WMV9/VC-1-Videomaterial ist noch nicht an dem Punkt angelagt, wo sie einmal sein soll.

Besserung ist aber in Sicht: Noch Ende dieser/Anfang nächster Woche steht der Intel-Treiber 14.25 auf dem Plan. Dieser wird erstmals Pixel-Shader 3.0 in den Unified-Shadern „aktivieren“ und sich somit erstmalig für Benchmark-Vergleiche gegen ATi, nVidia und den alten GMA950 (945G-Chipsatz) eignen. Auch hardwarebeschleunigtes WMV9/VC-1 soll dieser Treiber bieten und damit den Prozessor ähnlich unten stehender Grafik entlasten.

Unbenannt-2
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Doch damit hört die Arbeit für Intel nicht auf. Mit Treiberversion 14.26 soll im Dezember Support für Vertex-Shader 1.1/2.0 zusammen mit festverdrahtetem Transforming & Lighting (T&L) Einzug halten. Außerdem sollen mit diesem Treiber erstmalig 384 MB Grafikspeicher dynamisch vom Arbeitsspeicher abgezweigt werden können. Derzeit werden maximal 256 MB unterstützt.

Anfang 2007 sollen mit Treiber 14.27 endlich Vertex-Shader 3.0 (nur bei X3000 in Hardware) geboten werden – erst ein halbes Jahr nach der Produktvorstellungen wird Intel somit das Shader-Modell 3.0 voll unterstützen. Mit den neuen Treibern soll die Leistung im Vergleich zum 14.25 um ca. 40 Prozent gesteigert werden, wie folgende Grafik zeigt.

Unbenannt-3
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Zu den Features, die Intels GMA X3000 nach aktuellen Informationen nicht erhalten wird, gehören hardwarebeschleunigtes H.264 und Support von DirectX 10. H.264-Beschleunigung ist laut Intel nur mit zusätzlichen Transistoren im Chip möglich. Das mit Windows Vista eingeführte DirectX 10 könnte die GMA X3000 im G965 zwar unterstützten (entsprechende Pläne gab es zur CeBIT 2006 noch), um jedoch den Verkauf des Nachfolgers Bearlake-G+ anzukurbeln, scheint man dem aktuellen Chipsatz dieses Feature verwehren zu wollen.

Mit Bearlake-G+ wird Intel die Anzahl der Unified-Shader-Einheiten von derzeit 8 auf 16 verdoppeln. H.264-Beschleunigung soll Einzug halten (Santa Rosa wird dieses Feature ebenfalls bieten) und der Takt des Grafik-Chips unverändert bei 667 MHz bleiben. Beim Namen der Bearlake-G+-Grafikeinheit möchten wir mit Graphics Media Accelerator X3500 (GMA X3500) einen Schuss ins Blaue wagen.

Ärgerlich ist einmal mehr die Treiberpolitik bei Intel, die dem GMA X3000 Support für DirectX 10 verwehrt, um den Verkauf zukünftiger Produkte anzukurbeln. Ein ähnliches Verhalten legt Intel auch beim Windows-Vista-Support des GMA 950 und 900 an den Tag – obwohl technisch bis auf den Takt identisch, werden nur für die GMA 950 WDDM-Treiber mit Aero-Support zur Verfügung stehen. Notebooks- oder Desktop-Rechner mit GMA 900 können dagegen mangels „angeblich“ fehlender Features nicht einmal den Windows Movie Maker oder DVD Maker starten. So sehr Intel auf dem Intel Developer Forum Fall 2006 bemüht war, die Performance der eigenen Produkte gegenüber denen von AMD hervorzuheben, so negativ fällt das Verhalten auf, das man zusammen mit den „überlegenen“ Prozessoren erhält.