ATi CrossFire X gegen Nvidia Quad-SLI im Test: Ultimativer Schlagabtausch der Multi-GPUs
Einleitung
Es gibt im PC-Bereich seit jeher eine Käuferschicht, der kann der Rechner nie schnell genug sein. Entsprechend froh waren die Angehörigen dieser Gilde, als Nvidia im Jahre 2004 die „Scalable Link Interface“-Technologie, kurz SLI, wieder einführte (der Jahre zuvor aufgekaufte Grafikchiphersteller 3Dfx war der SLI-Pionier im Desktop-Segment bezüglich Multi-GPU-Angelegenheiten). Mit SLI wurde es möglich, eine zweite 3D-Grafikkarte im PC zu installieren und beide Bretter parallel arbeiten zu lassen. Da die von Grafikkarten zu verarbeitenden Daten von Haus aus parallel ausgelegt sind, funktionierte dies, sofern der anfangs zickige Treiber mitmachte, von der Skalierung her auch sehr gut. Und wie sollte es anders sein, platzierte der Dauerkonkurrent ATi einige Zeit später eine ähnliche Technik auf dem Markt, die seitdem auf den Namen CrossFire hört.
Sowohl SLI als auch CrossFire sind mittlerweile – nach diversen Anfangsschwierigkeiten – ausgereifter und tauglich für den Massenmarkt geworden. Kein Wunder, dass ATi und Nvidia also am liebsten in jedem Rechner gleich zwei Grafikkarten sehen möchten. Oder wie wäre es gar mit drei oder vier GPUs in einem PC? Kein Problem?! ATi führte dieses Jahr auf der Computermesse CeBIT „CrossFire X“ ein, mit dem es nicht nur möglich ist, bis zu maximal vier GPUs parallel zu verwenden, sondern darüber hinaus auch sämtliche Radeon-HD-3800-Karten untereinander zu mischen. Und Nvidia hat bei der Entwicklung ebenso wenig geschlafen und präsentiert (nach der weniger glorreichen GeForce 7950 GX2) bereits zum zweiten Mal „Quad-SLI“, womit man wie bei ATi vier GPUs parallel rendern lassen kann (Und so viel schon einmal vorweg: anders als Quad-SLI auf einer GeForce 7950 GX2 funktioniert das „neue“ Quad-SLI in vielen Spielen auch.). Im Gegensatz zu den Kanadiern ist dabei aber nicht das Mischen diverser 3D-Beschleuniger möglich, sondern man vertraut vorerst einzig und allein auf die neu eingeführte Dual-GPU-Grafikkarte namens GeForce 9800 GX2.
Doch genug der einleitenden Worte. Da am heutigen Tag das Schweigeabkommen (NDA) für Quad-SLI fällt, möchten wir unsere Leser zu einem kleinen High-End-Rundflug einladen, der einige Überraschungen mit sich bringt. ATi konnte uns freundlicherweise eine zweite Radeon-HD-3870-X2-Karte für einen Test zur Verfügung stellen, während der Grafikkartenhersteller Point of View eine weitere GeForce 9800 GX2 beisteuerte. Wer wird diesen Schlagabtausch für sich entscheiden können? Und sind die aktuellen Multi-GPU-Methoden reif für die Kraft von gleich vier Rechenkernen? Dies werden wir auf den folgenden Seiten klären.