AM2+ im µATX-Format: 125 Watt TDP zu viel?
Die Kollegen von Anandtech sind bei Tests rund um den neuesten Chipsatz 780G aus dem Hause AMD auf ein beachtenswertes Phänomen gestoßen. So zeigten sich einige Boards beim Einsatz einer 125-Watt-CPU, namentlich ein Phenom X4 9850 und 9900 in der Black Edition und ein Athlon 64 X2 6400+, von einer kurzweiligen wie heißen Seite.
Wo einige Boards schon beim ersten Boot-Versuch mit Standard-Einstellungen starben, hielten andere immerhin bis zu ersten Übertaktungsversuchen durch. Der Grund für das Versagen ist dabei explizit bei der Spannungsversorgung des jeweiligen Boards und nicht dem Chipsatz zu suchen. Offenbar wird beim Design der Sparstift kräftig eingesetzt, um möglichst preiswerte wie kompakte Boards im µATX-Formfaktor für Büro- und Home-Theatre-PCs anzubieten. Die resultierende Drei- und Vier-Phasen Spannungsversorgungen für die CPU scheinen mit bis zu 125 Watt Leistungsaufnahme im Sockel manchmal überfordert.
Die Hersteller sind sich dessen allerdings bewusst, da bis auf eine Ausnahme keine 125-Watt-Prozessoren für die jeweiligen Boards validiert sind. Auch ist die Konstellation eines High-End-Prozessors mit einem Budget-Board eher ungewöhnlich: Zumeist werden wohl eher CPU-Modelle mit einer TDP von 65 Watt oder weniger in einem Board dieser Klasse ihren Platz finden. Dennoch ist das Einsetzen einer potenten CPU mechanisch möglich und die nicht unbeliebten Overclocking-Funktionen werden auch geliefert. Mit Letzterer lassen sich ebenso per se sparsame Modelle problemlos in höhere Thermal-Design-Power-Niveaus anheben.
Markenunabhängig - sowohl vom Board, Chipsatz als auch CPU - sei also verstärkt auf die jeweilige Validierungsliste verwiesen, um bei CPU-Auswahl oder etwaigem Übertaktungsversuchen auf Boards der Office-Klasse nicht eine böse Überraschung zu erleben.
Mit Dank an Christoph "LeChris" Neumann
für das Einsenden dieser Meldung!