Intel SS4200-E im Test: Das erste NAS vom Prozessorhersteller
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Anders als bei den meisten Network-Attached-Storage-Systemen in dieser Preisklasse setzt Intel bei der Hardware anstelle eines kleinen RISC-I/O-Prozessors auf eine handelsübliche x86-Plattform bestehend aus einer Celeron-420-CPU in der Low-Voltage-Version und dem i945GZ-Chipsatz. Der in 65 nm breiten Strukturen gefertigte Prozessor aus der Merom-Generation taktet mit 1,6 GHz bei einem Frontside-Bus von 200 MHz (800 MHz effektiv) und verfügt über 512 Kilobyte Second-Level-Data-Cache. Neben der Intel-64-Bit-Lösung „EM64T“ werden auch die „Streaming SIMD Extensions 3“ (SSE3) von der CPU unterstützt, wenngleich diese Features für den NAS-Betrieb letztlich eher wenig relevant sind. Beim Arbeitsspeicher (Daten-Cache) des Systems setzt Intel auf einen 512 MB fassenden DDR2-SDRAM-Riegel.
Der grundsätzliche Aufbau des Systems entspricht weitgehend dem eines handelsüblichen PCs. Für die nötigen Anschlüsse nach außen sorgen unter anderem die über den Chipsatz bereitgestellten vier USB-2.0-Ports, ein 10/100/1000-MBit/s-RJ45-Ethernet-Port (Intel Controller) sowie zwei externe Serial-ATA-Ports, welche über einen zusätzlichen Chip aus dem Hause Silicon Image bereitgestellt werden. Intern stehen vier Festplattenkäfige mit Serial-ATA-300-Schnittstelle für den Einbau der Festplatten im 3,5-Zoll-Format mit Kapazitäten von je 80 Gigabyte bis hin zu einem Terabyte bereit.
Die Stromversorgung erfolgt über ein integriertes 250 Watt Netzteil. Der Stromanschluss selbst erfolgt über einen normalen Kaltgeräteanschluss hinten am Gehäuse. Auf den ersten Blick wirken 250 Watt zwar etwas überdimensioniert, jedoch muss beachtet werden, dass moderne Festplatten im Einschaltmoment je nach Modell einen mit bis zu drei Ampere nicht zu unterschätzenden Anlaufstrom benötigen. Im Verlauf dieses Artikels werden wir die Leistungsaufnahme jedoch noch genauer behandeln.
Für die Kühlung des kompletten Systems sorgen zwei 70 mm große Lüfter, welche die warme Luft nach hinten aus dem Gehäuse befördern.
Aufgrund des massiven Stahlkäfigs bringt das System bei voller Bestückung mit vier Festplatten rund neun Kilogramm auf die Waage. Die blauen Status-LEDs an der Front gehören nebenbei bemerkt zur Kategorie „sehr hell“!
In dem Dokument „Tested hardware and operating systems list“ hat Intel eine Liste zusammengestellt, mit welchen Hard- und Software-Kombinationen das System erfolgreich getestet wurde. Interessanterweise tauchen in dem 18-seitigen PDF-Dokument nicht nur interne und externe Festplatten, sondern auch Eingabegeräte und PCI-Express-x1-Grafikkarten auf. Dies legt den Schluss nahe, dass das System mit ein wenig Modding-Aufwand zu einem ganz normalen PC umfunktioniert werden kann. Bei den Speichermodulen finden sich sowohl Module mit 512 als auch mit 1024 MB Kapazität wieder. Auch einer Aufrüstung des Caches von 512 auf 1024 MB sollte somit bei Bedarf nichts im Wege stehen. Vom Chipsatz werden prinzipiell auch 2 GB große Module unterstützt.
Ein Blick in die Produktspezifikationen verrät ein weiteres interessantes Detail. Der Prozessor ist nicht – wie für ein solches System erwartet – aufgelötet, sondern ganz normal in den Sockel 775 gesetzt. Besonders experimentierfreudige Anwender könnten an dieser Stelle also auf den Gedanken kommen, den Low-Voltage Celeron 420 gegen ein schnelleres Modell auszutauschen. Da die Kühlung in dem doch recht kompakten Gehäuse jedoch auf die verbaute CPU ausgelegt wurde, ist von einer solchen Aktion dringend abzuraten. Besitzer von Festplatten, welche nicht in der Liste getesteter Hardware auftauchen, sollten es allerdings in jedem Fall auf einen Versuch ankommen lassen. Die für den Test verwendeten Samsung SpinPoint P120 SP2504C funktionierten trotz des fehlenden Eintrags in der Liste einwandfrei.
Komponente | Ausführung |
---|---|
Prozessor | Intel Low-Voltage Celeron 420 1,6 GHz / FSB800 / 512 kB L2-Cache |
Chipsatz | Intel i945GZ + ICH7R |
LAN | 10/100/1000 Mbit/s über Intel 82573E Ethernet-Controller |
RAM | 512 MB DDR2 |
S-ATA | 4x Serial-ATA 300 |
P-ATA | 1x (für DOM-Flash) |
Netzteil | 250 Watt integriert |
USB | 4x USB2.0 |
eSATA | Ja / 2-Ports über Silicon Image SIL3132 Chip |
Umgebungs-Temperatur | 10 - 35 °C |
Umgebungs-Luftfeuchtigkeit | < 90% |
EMI Norm | CE/FCC Klasse B |
Maße | 406*122*336mm (Höhe*Breite*Tiefe) |
Gewicht | ca. 6,7 kg (Leergewicht) ca. 9 kg (Vollbestückung) |