Intel SS4200-E im Test: Das erste NAS vom Prozessorhersteller
4/5Testsystem
- Prozessor
- 2x Intel Xeon DP E5320 (auf 2,33 GHz übertaktet)
- Hauptplatine
- Asus DSGC-DW
- Arbeitsspeicher
- 4x 1024 MB Kingston PC2-5300 FB-DIMM DDR2-667
- Grafikkarte
- Asus EN7800GTX 256 MB
- Interne Festplatten
- Samsung SpinPoint P80 SP1604C 160 GB (System)
- Samsung SpinPoint P120 SP2504C 250 GB (Daten)
- Treiberversion LAN Chipsatz
- Intel PROSet 12.3
- Betriebssystem
- Microsoft Windows XP Professional Service Pack 2 – 32 Bit
- Microsoft Windows Vista Ultimate Service Pack 1 – 64 Bit
- Microsoft PowerShell 1.0
- Ethernet-Switch
- Hewlett-Packard ProCurve 1800-8G 8-Port Layer 2 Gigabit-Ethernet-Switch
- Network Attached Storage
- Intel SS4200-E mit 4 x Samsung SpinPoint P120 SP2504C S-ATA
Benchmarks
- Intel NAS Performance Toolkit
- CIFS-Dateitransfer
- FTP-Dateitransfer
Intel NAS Performance Toolkit
Das „NAS Performance Toolkit“ aus dem Hause Intel wurde speziell für Performance-Messungen von Speichersystemen, insbesondere kleinen Office-NAS-Systemen, entwickelt. Die knapp 60 MB große Software auf Basis des Microsoft .NET Framework umfasst insgesamt 18 einzelne Tests, wobei der Fokus hauptsächlich auf Anwendungen mit High-Definition-Video-Inhalten gelegt wurde. Backup & Restore gehören ebenso zum Portfolio wie das einfache Kopieren von Dateien und Verzeichnissen in beide Richtungen. Tests zur Content-Erstellung sowie Zugriffsmuster eines Foto-Albums runden das Paket ab. Das NAS Performance Toolkit steht für jedermann nach Angabe der E-Mail-Adresse auf der Homepage des Herstellers frei zum Download bereit. Bei unseren Messungen wurde der Wert „Multiple I/O“ auf 8 erhöht. Um eventuelle Ausreißer in den Messwerten zu eliminieren, wurden alle Tests dreimal durchgeführt und am Ende der Mittelwert gebildet.
Das Intel NAS Performance Toolkit zeigt betriebssystemübergreifend ein relativ gemischtes Bild. In den meisten Disziplinen kann sich die Konfiguration mit RAID Level 10 und Windows XP als Betriebssystem mehr oder weniger deutlich von den anderen Konfigurationen absetzen. Aufgrund des höheren Rechenaufwandes fällt die Konfiguration mit RAID Level 5 etwas zurück, kann jedoch insgesamt gesehen durchaus überzeugen. Hier macht sich der Einsatz eines für den Einsatzzweck untypischen Low-Voltage-Celeron-420-Prozessors bezahlt. Erfreulicherweise zeigt das System insbesondere in den unter Umständen zeitkritischen Disziplinen Backup und Restore mit Werten zwischen 40 und 50 Megabyte pro Sekunde eine gute Leistung, sodass im Ernstfall wichtige Daten schnell auf dem Computer wiederhergestellt werden und auch etwas größere Datenmengen in einer Nacht problemlos gesichert werden können.
Unter Windows Vista ändert sich das Bild. Liegen die Werte in einigen Tests deutlich über denen von Windows XP SP2, sieht es in anderen Tests genau andersherum aus. Intel selbst gibt für die Software Windows XP Service Pack 2 als Installations-Voraussetzung an, die Ergebnisse lassen vermuten, dass die Unterstützung für Windows Vista nicht optimal zu sein scheint. An dieser Stelle sind die Werte somit mit Vorsicht zu genießen.
FTP-Dateitransfer
Beim FTP-Dateitransfer-Test kommt die integrierte FTP-Funktion von Microsoft Windows zum Einsatz. Über die FTP-Befehle „put“ und „get“ lassen sich die Dateien von PC zur NAS oder umgekehrt kopieren. Die Test-Datei besitzt eine Größe von 1024 MB. Um eventuelle Ausreißer in den Messwerten zu eliminieren, wurden alle Tests dreimal durchgeführt und am Ende der jeweilige Mittelwert gebildet.
Wie beim NAS Performance Toolkit kann sich die Konfiguration mit RAID Level 10 teils klar absetzen und erreicht unter Windows Vista eine Übertragungsrate von über 80 MB/s. An dieser Stelle limitiert mit großer Wahrscheinlichkeit die einzelne Samsung SP2504C als Datenquelle. Dank des verbesserten TCP/IP-Stack kann sich Microsofts neuestes Betriebssystem Windows Vista mit installiertem Service Pack 1 von seinem Vorgänger um etwa 4-7 MB/s absetzen. Die ein Gigabyte große Testdatei konnte innerhalb von lediglich gut zwölf Sekunden kopiert werden – so schnell arbeitet manche lokale Festplatte nicht.
CIFS-Dateitransfer
Das Common Internet File System (kurz CIFS) wird vorwiegend in Windows-basierten Netzwerken eingesetzt. Es stellt eine Weiterentwicklung des Server Message Block (kurz SMB) Protokolls dar und wurde 1996 von Microsoft eingeführt. Im Unterschied zu SMB oder SMB mit NetBIOS über TCP/IP werden bei CIFS die Daten direkt über das TCP/IP-Protokoll übertragen, sodass deutlich an Overhead gespart wird. Neben der Datei- und Druck-Freigabe werden auch zusätzliche Dienste wie der Microsoft Remote Prozedur Call oder der NT-Domänendienst angeboten. Im Gegensatz zu FTP handelt es sich somit um kein reines Dateiübertragungs-Protokoll. Getestet wurde mittels eines kleinen Microsoft PowerShell Skriptes, das eine ein Gigabyte große Datei zwischen PC und NAS übertrug. Dank der integrierten Zeitfunktion konnte zudem auch die Übertragungsdauer exakt ermittelt werden.
Die Messwerte aus dem Diagramm ergeben sich durch die einfach Rechnung „Dateigröße geteilt durch die gemessene Zeit“. Auch bei diesem Test wurde jeder Vorgang dreimal ausgeführt.
Anders als bei FTP fallen die Unterschiede zwischen RAID 5 und RAID 10 nicht sonderlich groß aus. Umso größer fällt dafür die Differenz von Microsofts Windows Vista gegenüber Windows XP aus. Besonders beim Kopiervorgang von NAS zu PC agiert Vista gut doppelt so schnell wie XP. Zwar waren wir bei der Betrachtung der Ergebnisse etwas verwundert, jedoch waren sie in allen drei Durchläufen dicht beieinander und reproduzierbar.