HD 4870 im Test: MSI verpasst der ATi-Grafikkarte fünf Prozent mehr Leistung
2/5Die Karte
MSI stattet die Radeon HD 4870 OC (Overclocked) mit höheren Taktraten als das Referenzdesign von ATi aus und möchte sich so von den Mitbewerbern absetzen, die bis jetzt noch kein ähnliches Angebot im eigenen Portfolio halten. Und: Um im selben Atemzug preislich nicht unattraktiv zu werden, lässt MSI die Grafikkarte für dieselbe unverbindliche Preisempfehlung wie für das herkömmliche Modell auf den Markt.
Dieser liegt für eine lieferbare Karte aktuell bei 230 Euro (gelistet ab 212 Euro), wobei die Preise zur Zeit noch sehr schwankend sind. Die normale MSI Radeon HD 4870 wechselt zurzeit für 231 Euro sofort den Besitzer. Gelistet ist sie ab 217 Euro.
Optisch lässt sich die MSI-Karte nicht von anderen Varianten der restlichen Hersteller unterscheiden. Somit vertraut die Grafikkarte komplett auf das Referenzdesign von ATi, was prinzipiell auch kein Fehler ist. Aufgrund der Dual-Slot-Bauweise geht also der nächstgelegene PCI- oder PCIe-Slot verloren, der durch den Kühler blockiert wird. Ein Radiallüfter soll den erhitzten Kühlkörper auf niedrigen Temperaturen halten, wobei MSI die Drehzahlen des Lüfters modifiziert hat – später dazu mehr.
Für den Betrieb sind zwei Sechs-Pin-Stromstecker von Nöten, ohne die der 3D-Beschleuniger nicht startet. Abseits der Optik geht MSI mit der Radeon HD 4870 OC neue Wege. So übertaktet der Hersteller die GPU auf 780 MHz, was immerhin 30 MHz über den Angaben von ATi liegt. Der 512 MB große GDDR5-Speicher, der von Qimonda produziert wird, arbeitet mit einer Frequenz von runden 2.000 MHz. Im Vergleich dazu wird der Speicher auf dem Referenzdesign mit 1.800 MHz angesteuert. Unter Windows taktet sich die GPU der MSI Radeon HD 4870 OC auf 500 MHz herunter. Der Speicher bleibt davon unberührt.
Auf dem Slotblech findet man zwei HDCP-geschützte Dual-Link-DVI-Ausgänge vor, die selbst bei einer Dual-Link-Auflösung wie beispielsweise 2560x1600 den Kopierschutz anwenden können. Darüber hinaus ist der obligatorische HDTV-Ausgang verbaut. Mittels eines DVI-zu-HDMI-Adapters ist es möglich, Video- und Audio-Signale über den DVI-Ausgang wiederzugeben. Dabei ist der Adapter mit dem HDMI-1.3-Standard kompatibel, womit eine Dolby-Digital-, Dolby-Digital-Plus, Dolby-TrueHD-, DTS- sowie DTS-HD-Tonspur von einer DVD, Blu-ray oder HD-DVD ausgegeben werden kann.
Um den Preis nicht in die Höhe schnellen zu lassen, setzt MSI bei der Software-Ausstattung den Rotstift an. Diese fällt auf der Radeon HD 4870 OC mager aus – einzige eine Daten-CD mit einem Treiber sowie den eigenen MSI-Tools liegen dem PCB bei. Die Kabelausstattung ist dagegen akzeptabel. Der Käufer erhält eine CrossFire-Bridge sowie den DVI-zu-HDMI-, einen DVI-zu-D-SUB-, einen S-Video-auf-Composite und einen S-Video-auf-YUV-Adapter.