ATi gibt CAL auf und konzentriert sich auf DX11
Auch wenn die primäre Aufgabe einer Grafikkarte immer noch das eigentliche 3D-Rendering ist und wohl auch immer bleiben wird, so können moderne 3D-Beschleuniger weitaus mehr Programme ausführen, die mit einer 3D-Darstellung nichts zu tun haben. GPGPU sowie GPU-Computing ist das Zauberwort.
Während sich Nvidia auf die selbst entwickelte CUDA-Schnittstelle verlässt und für diese erst vor einigen Tagen weitere PhysX-Applikationen angekündigt hat (ComputerBase-Test), konzentriert sich ATi schon seit längerer Zeit auf CAL (Compute Abstraction Layer), eine Kombination aus einer C-ähnlichen Programmiersprache (Brook+) sowie, falls vom Entwickler gewünscht, der Möglichkeit, eine Low-Level-Programmierung direkt auf der Hardware durchzuführen. Wie die Kollegen von TG Daily nun aber berichten, hat Raja Koduri, CTO bei AMD GPG, angekündigt, sich von CAL und CTM (Close To Metal) trennen zu wollen.
Stattdessen möchte man sich jetzt schon auf den mit der Direct3D-11-API eingeführten Compute Shader sowie OpenCL (Open Computing Language) konzentrieren. Der Compute Shader ist eine neue Sprache in der Direct3D-11-API, die sich nur um das GPU-Computing kümmert und auf sämtlichen Direct3D-11-fähigen GPUs funktionieren wird, während OpenCL der offizielle Konkurrent sein wird. OpenCL wird, wie OpenGL, von der Khronos Group entwickelt und soll im Jahre 2009 das Licht der Welt erblicken. AMD geht diesen Schritt, da man aktuell nicht mehr an herstellerspezifische Lösungen glaube, sondern den Weg des GPU-Computings nur noch über eine allgemeine Schnittstelle für sämtliche GPUs sieht.
Im gleichen Atemzug hat Raja Koduri angekündigt, dass ein entsprechendes Produkt (sprich eine Direct3D-11-Grafikkarte) bereits im ersten Quartal 2009 erhältlich sein wird, was wohl ohne Zweifel eher als gedacht ist. Gleichzeitig kann man dann davon ausgehen, dass der RV870, der Nachfolger zum Direct3D-10.1-Chip RV770, tatsächlich schon Direct3D-11-kompatibel sein wird. Darüber hinaus arbeitet AMD an einer APU (Accelerated Processing Unit), die im ersten Halbjahr 2009 fertig werden soll.