LG GM750 im Test: Potentiell viel Smartphone für wenig Geld

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Sasan Abdi
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Bedienung & Oberfläche

Die Bedienung des GM750 erfolgt über ein 3 Zoll großes, 240 x 400 Pixeln darstellendes Touchdisplay, das über weite Strecken einen angemessenen Arbeitsfluss zulässt. Zusätzlich finden sich unterhalb des Displays zwei digitale „Anruf An-“ bzw. „Ablehn“-Tasten, die in der Navigation auf der Oberfläche Funktionen wie „Vor“ und „Zurück“ erfüllen. Zwischen diesen Tasten prankt zudem eine mechanische Taste zum Bestätigen, die ähnlich wie beim BlackBerry Bold 9700 zugleich als eine Art Trackpad mit Mauszeiger-Funktion fungiert.

Letzteres gestaltet sich genauso wie bei der Konkurrenz als sehr angenehm und einer flüssigen Steuerung zuträglich, was die leider nicht immer gegebene Genauigkeit der händischen Eingabe einigermaßen kompensiert. Denn auch beim GM750 gilt leider wie bei so manchem Konkurrenzprodukt, dass die Bedienung über die Fingereingabe häufig zweimal erfolgen muss, da insbesondere in kleinteiligen Bereichen – beim Festlegen von Optionen, beim Verbinden mit einem WLAN-Netz oder aber beim Eingeben von Web-Adressen, um nur ein paar Beispiele zu nennen – die Erkennung zu wünschen übrig lässt. Hier muss häufiger auf den mitgelieferten, irritierender Weise aber nicht im Gehäuse integrierten Stylus zurückgegriffen werden. Die mäßige Präzision ist neben Problemen, die von Windows Mobile herrühren, sicher auch dem verwendeten resistiven Display geschuldet, dessen Qualität seinen Ursprung wiederum im äußerst günstigen Preis des Gerätes hat. Hier findet sich also ein durchaus relevanter, aber auch zu großen Teilen offensichtlicher bzw. nachvollziehbarer Kritikpunkt.

Einige Eindrücke von der Oberfläche des GM750

Als Betriebssystem kommt beim GM750 – wie eingangs erwähnt – Windows Mobile 6.5 zum Einsatz, wobei LG auch in diesem Fall seine hauseigene UI S-Class darüber legt. Diese Symbiose irritiert insbesondere bei Menüwechseln, zumal unser Testgerät auch noch mit einem Vodafone-Branding daherkam und dementsprechend zusätzlich noch einige Anwendungen des Providers enthielt. Dadurch sieht sich der Nutzer vor allem bei einem tieferen Einstieg in die Menüstruktur mit unterschiedlichen Oberflächen konfrontiert, was sich insbesondere beim Übergang von S-Class auf Windows Mobile darin äußerst, dass plötzlich der an einer Schnur baumelnde Stylus gefragt ist. Auch in Sachen Zielfindung oder Optionen kann der Nutzer schnell verwirrt werden, da in der Regel mehrere Wege zum Ziel führen. Wer sich damit partout nicht zurecht findet, kann S-Class jederzeit abschalten und auf die Standard-Oberfläche von Microsoft zurückgreifen. Wirklich elegant ist diese Lösung allerdings nicht, weswegen weiterhin nicht von einer wirklich einheitlichen Bedienung gesprochen werden kann.

Sieht man von diesen unschönen Übergängen ab, weiß das Benutzer-Interface mit Blick auf die Gestaltung der Oberfläche dank einer durchdachten Struktur auch in diesem Fall durchaus zu überzeugen. Auch hier finden sich neben einem sinnvoll in die Rubriken „Communication“, „Multimedia“, „Utilities“ und „Settings“ unterteilten Übersichtsscreen nach wie vor vier über Würfelseiten visualisierte, frei anpassbare Desktops, die mit den Kategorien „Shortcuts“, „Multimedia“, „Widgets“ und „Contacts“ übersichtliche Schnellzugriffe auf die wichtigsten Rubriken in der alltäglichen Nutzung bieten.