HTC 7 Mozart im Test: Microsoft Windows Phone 7 in Aktion

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Sasan Abdi
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Apps

Die App-Ausstattung fällt nicht bahnbrechend, aber grundsolide aus. Neben gängigen Applikationen für Facebook und Twitter sowie der Office Suite (siehe nächster Abschnitt) und kleineren Spielereien wie einem Wecker gefällt beispielsweise die Integration des Microsoft-eigenen Webmail-Dienstes Hotmail: Die angenehm einfach und übersichtlich gehaltene Anwendung lädt dazu ein, den mit IMAP nicht verwendbaren Dienst noch aktiver zu nutzen. Als wichtiges Feature wird von Microsoft auch die Integration von Xbox Live angeführt: Die Anmeldung klappt zwar schnell und problemlos, doch ist das Angebot bisher ziemlich begrenzt und obendrein mit Preisen von mindestens 4,50 für Spiele à la Need for Speed, Tetris bzw. 6,50 Euro für „Die Sims 3“ im Vergleich zu App Store und Co. deutlich teurer. Immerhin kann man die besagten Titel testen; nette 79 Cent Games sucht man aber genauso wie kostenlose Angebote fast vergebens. Für ambitionierte Spieler entscheidend könnte daher vorerst nur sein, dass die hier entfalteten Aktivitäten Einfluss auf den Gamerscore haben; so richtig überzeugend ist das Ganze aber noch nicht.

Erweitert werden kann die App-Vielfalt ausschließlich über den Marketplace, dessen Angebot bisher jedoch noch sehr überschaubar ausfällt und der zugleich zur Distribution von Updates genutzt wird. Auch wenn sich hier bereits einige der einschlägigen Anwendungen finden und man zudem auch gleich auf weitere Inhalte wie zum Beispiel Musik zugreifen kann, lässt sich das Gebotene noch längst nicht mit den großen Konkurrenten von Apple oder Google vergleichen. Kritikwürdig ist allerdings bereits jetzt, dass ein Großteil der verfügbaren Anwendungen kostenpflichtig ist, sodass man selbst für Anwendungen von fragwürdiger Güte zwischen einem und zwei Euro zahlen soll.

Microsofts Marketplace
Microsofts Marketplace

Da Microsoft bezüglich der Modifikation der Oberfläche durch Hersteller einen restriktiven Kurs fährt, wartet das HTC Mozart nicht mit der auf anderen Plattformen so beliebten Sense-UI auf. Stattdessen integriert der Hersteller die Oberfläche samt der zugehörigen, kostenlosen Apps in einem eigenen Hub. Bei den Anwendungen handelt es sich um kleine Widgets wie einen Aktien-Beobachter, ein Tool zur Fotoverbesserung, einen Taschenrechner oder eine Listenfunktion – „nice to have“, aber kein Grund für Freudensprünge. Übrigens: Die vielerorts heiß-geliebte Taschenlampen-App, womit die Blitz-LED des Smartphones zur Taschenlampe wird, funktioniert auf dem Mozart leider nicht, da hier ein Xenon-Blitzlicht zum Einsatz kommt.

Das Branding durch T-Mobile fällt minimal aus. Neben einem Boot-Logo findet man auf dem Homescreen den Tiles „TopApps“ vor, in dem der Provider dem Titel entsprechend vermeintlich hochwertige Applikationen präsentiert – ein netter Service, bei dem man je nach persönlichen Interessen in der Tat schneller fündig wird als bei der manuellen Suche. Weitaus interessanter ist aber, dass T-Mobile-Vertragskunden das Mozart für die Vertragslaufzeit mit kostenloser Navigon Select Lizenz erhalten. Ein weiteres nettes Gimmick stellt das Basis-Paket des T-Mobile-Dienst MobileTV dar, mit dem während der Vertragslaufzeit unterwegs über UMTS einige TV-Programme empfangen werden können.