HTC 7 Mozart im Test: Microsoft Windows Phone 7 in Aktion

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Sasan Abdi
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Multimedia & Office

Die Bilder, die die 8-Megapixel-Kamera des Mozart liefert, wissen bei ordentlichen Lichtverhältnissen mit satten Farben und einer guten Tiefenschärfe zu gefallen. Gestartet wird die Kamera entweder über den Touchscreen oder über den an der rechten Seite befindlichen Auslöser; sodann kann der Nutzer auf eine Vielzahl von Effekten (wie Graustufen, Sepia) und Voreinstellungen (wie Sport, Kerzenlicht oder Macro) zurückgreifen. Das Handling erinnert dabei stark an die androide Umsetzung. Bei schlechten Lichtverhältnissen kann mit Xenon-Blitzlicht fotografiert werden – eine Möglichkeit, die auch dank einer ordentlichen Reichweite gut klingt, in der Praxis aber nur mäßige, ziemlich blaustichige Schnappschüsse produziert. Videos können in bis zu 720 p (1280 x 720 Pixel) aufgenommen werden, auch hier stehen die besagten Effekte zur Verfügung. Eine WP-eigene Anwendung zum Bearbeiten von Bildern oder Videos ist allerdings nicht installiert.

HTC Mozart – Fotoqualität
HTC Mozart – Fotoqualität

Der Videokonsum stellt auf dem Mozart dank einer gängigen Codec-Unterstützung und wegen des ausreichend großen Displays samt passabler Auflösung ein durchaus spaßiges Unterfangen dar. Auch wenn die Qualität sicher nicht als „bahnbrechend“ zu bezeichnen ist, dürften Gelegenheitsgucker ihre Freude mit dem Gerät haben.

Weitaus spezieller ist das Angebot für alle Audiophilen: Dank Dolby-Mobile- und SRS-WOW-HD-Technologie soll das HTC-Gerät mit dem passenden Namen – ob Mozart damit wohl einverstanden wäre? – in Multimedia-Hinsicht insbesondere alle Soundfreaks begeistern. Und in der Tat: Sowohl über die am obligatorischen 3,5mm-Klinkenstecker angeschlossenen, mitgelieferten Kopfhörer als auch an einer entsprechenden Anlage kann man sich über eine sehr gute Ausgabe freuen.

Das Browsen im Internet macht auf dem Mozart trotz einiger vorab gehegter Skepsis gegenüber dem neuen Internet Explorer, bei dem es sich um die mobile Variante des Desktop-IE-7 handelt, überraschend viel Spaß. Sieht man von manchen Darstellungsproblemen ab, kann man sich über eine gute Darstellung, flüssiges Reinzoomen per Pinch-to-Zoom und schnelle Ladezeiten freuen: Die Mobi-Variante von ComputerBase wird auf dem Mozart per UMTS in flinken 3,5 Sekunden geladen. Getrübt wird der gute Eindruck dadurch, dass derzeit weder Flash noch HTML5 unterstützt werden – ein fast schon unverzeihlicher Zustand, den Videoplattform-Jünger wohl nur dank der ordentlichen YouTube-App verkraften dürften.

ComputerBase-Mobi auf dem HTC Mozart
ComputerBase-Mobi auf dem HTC Mozart

Einen ähnlichen Zustand findet man in puncto Büroarbeiten vor. Zwar weiß die überarbeitete Office Suite, mit der man OneNote-, Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumente sowohl öffnen als auch bearbeiten kann, grundlegend zu überzeugen; nahezu katastrophal ist aber, dass bisher kein Copy & Paste möglich ist, was ein effektives Arbeiten am Gerät – und zwar nicht nur im Office-Kontext – deutlich erschwert. Hierbei handelt es sich allerdings genauso wie beim Browser um kein Mozart-spezifisches sondern ein Windows-Phone-7-Problem, das laut Microsoft „demnächst“ per Update gelöst werden soll.

Dank GPS kann das Mozart auch zur Navigation benutzt werden, wobei T-Mobile-Kunden wie bereits erwähnt eine entsprechende Lizenz zur Vertragslaufzeit erhalten. Wer die freie Variante erwirbt, kann auf den auf Bing basierenden „Karten“-Dienst zurückgreifen, der im Prinzip genauso funktioniert wie Google Maps. Während die Geschwindigkeit keinerlei Anlass zur Kritik gibt, kann die in vielen Foren formulierte Beschwerde über die Genauigkeit der Ortung nur unterstrichen werden: Mit bis zu 50 Meter Luftlinie neben dem eigentlichen Standpunkt muss man durchaus rechnen.

Die Synchronisation von Medien-Dateien mit einem Windows PC über die Microsoft-Software Zune stellt keinerlei Problem dar. Für die Synchronisation von Kontakten und dem Kalender wird ein Exchange-fähiger E-Mail-Account bzw. Windows Live / Google Mail benötigt. Außerdem erwähnenswert ist, dass bisher keinerlei Option besteht, WP-7-Geräte über Zune mit einem Mac oder einem Linux-System zu verbinden – Microsoft arbeitet angeblich an Lösungen, wobei Mac-User auf die Beta-Version des Windows Phone 7 Connector zurückgreifen können. Ebenfalls problematisch ist, dass WP-7-Geräte bisher nicht via Bluetooth-Tethering als UMTS-Modem genutzt werden können; hier findet sich also eine weitere, nicht Mozart-spezifische Kinderkrankheit.

Kommunikation

In Sachen Kommunikation bekommt man mit dem Mozart ein State-of-the-Art-Gerät geliefert. Dank WLAN nach „Draft-n“ sind im drahtlosen Netzwerk beispielsweise theoretisch bis zu 300 Megabit pro Sekunde möglich. Dies setzt allerdings eine entsprechend kompatible Infrastruktur voraus. In puncto Bluetooth kommt die gängige Version 2.1 samt A2DP zur drahtlosen Übertragung von Stereosignalen zum Einsatz.

Komplettiert wird die Ausstattung von UMTS inklusive HSDPA und HSUPA, sodass auch mobil theoretisch mit bis zu 7,2 MB/s im Down- und 2 MB/s beim Upload gearbeitet werden kann.

Laufzeiten

Bei den Laufzeiten bewegt sich das HTC Mozart in durchschnittlichen Gefilden. Powernutzer werden das Gerät trotz 1.300 mAh Akku aus diesem Grund stets nach einem bis anderthalb Tagen für eine gute Stunde ans Netz hängen müssen. Wer das Mozart dagegen nur sporadisch verwendet, könnte mit etwas Glück auf zwei Tage kommen – wirklich berauschend ist allerdings auch dieser Wert nicht.

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