Grund für Skype-Ausfall gefunden
Nach dem mehrstündigen Ausfall des Internet-Telefonie-Dienstes Skype in der vergangenen Woche hat das Unternehmen nun den Grund der Störung bekanntgegeben. Demnach hat ein Fehler in der Windows-Version der Software eine regelrechte Kaskade ausgelöst.
Nachdem einige Server – die für Offline-Mitteilungen zuständig sind – überlastet waren, erhielten einige Nutzer-Clients verzögerte Antworten von diesen. Durch einen Fehler in der Version 5.0.0152 des Windows-Clients konnten diese verzögerten Antworten nicht korrekt verarbeitet werden, was zu einem Absturz führte.
Rund die Hälfte aller Skype-Nutzer verwendete zu diesem Zeitpunkt die fehlerhafte Version, bei 40 Prozent dieser Nutzer führte das Problem zu einem Absturz der Software. Dadurch waren aber auch 25 bis 30 Prozent der sogenannten „Supernodes“ betroffen, die als Vermittlungsstellen im Skype-Netzwerk fungieren.
Durch den Ausfall dieser Knoten wurden die übrigen deutlich stärker belastet, was zusammen mit dem Neustart der abgestürzten Windows-Clients – was zu einem hohen Datenaufkommen führt – letztendlich in einer Überlastung mündete. Insgesamt war das Datenvolumen zu diesem Zeitpunkt um den Faktor 100 größer als normal zu dieser Zeit.
Durch das Schalten von „Mega-Supernodes“ konnte nach einigen Stunden ein gewisser Grundbetrieb wieder aufgenommen werden, bis Anfang Januar sollen aus Sicherheitsgründen einige dieser großen Knoten weiterlaufen. Für die fehlerhafte Version des Windows-Clients hat man inzwischen ein erstes Update bereitgestellt, weitere sollen in den nächsten Wochen folgen.
Um solche Ausfälle zukünftig ausschließen oder unwahrscheinlicher machen zu können, soll das Testprozedere für die Software überarbeitet sowie die Kapazität des Netzwerks ausgebaut werden. Betroffenen Kunden hatte der Vorstandsvorsitzende kurz nach dem Ausfall Entschädigungen zugesagt.
In der Zwischenzeit hat man Version 3.0 des Clients für iOS vorgestellt. Damit sind nun Videotelefonate mit dem iPhone – 3GS und 4 – sowie dem iPod touch der vierten Generation möglich. Das iPad sowie der iPod touch der dritten Generation können lediglich Videos empfangen. Möglich sind Gespräche sowohl zwischen den entsprechenden Apple-Geräten als auch mit anderen Skype-Nutzern, die über eine Video-taugliche Version der Software verfügen. Voraussetzung ist allerdings eine UMTS- oder WLAN-Verbindung.