Apple MacBook Pro im Test: 15 und 17 Zoll vom Jahrgang 2011
2/7Eigenschaften
Alle MacBook Pros der getesteten neunten Generation verfügen über Intels neue „Sandy Bridge“-Prozessoren, zum Einsatz kommen verschiedene Modelle der Reihen Core i5 und i7. Damit profitieren die Geräte unter anderem von der zweiten Generation der Turbo-Boost-Technik und der in den Prozessor integrierten Grafikeinheit Intel HD Graphics 3000.
Beide Testgeräte verfügen über eine Core-i7-CPU mit vier Kernen, die jeweils acht Threads ausführen können. Im 15-Zoll-Modell verrichtet ein i7-2635QM mit einer Taktrate von zwei Gigahertz seine Arbeit. Bei ausreichender Kühlung kann der Prozessor mittel Turbo-Modus auf bis zu 2,9 Gigahertz getaktet werden. Der im 17er MacBook Pro verbaute i7-2720QM taktet im Normalfall mit 2,2 Gigahertz, das Maximum beträgt hier 3,3 Gigahertz.
Die Prozessoren sind in vielen Punkten identisch. Beide verfügen über einen sechs Megabyte großen Cache, sind in 32 Nanometern gefertigt und haben eine Thermal Design Power (TDP) von 45 Watt, Intel gibt die maximale Betriebstemperatur mit 100 Grad Celsius an. Die wesentlichen Unterschiede – abgesehen von der Taktrate – betreffen drei Punkte:
- Die Speicherbandbreite des Core i7-2720QM ist um etwa 20 Prozent höher (21,3 zu 25,6 Gigabyte pro Sekunde)
- Die integrierte Grafiklösung taktet im Maximum im Core i7-2720QM 100 Megahertz (1,3 GHz) höher
- Dem Core i7-2635QM fehlen einigen Funktionen wie unter anderem Intels erweiterter Virtualisierungstechnik VT-d oder die AES-NI-Befehlssätze
In Bezug auf die verbauten Grafikchips gibt es sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede. Beide Testgeräte verfügen – neben der in die CPU integrierten Lösung – über einen dedizierten Grafikchip. Anders als noch beim Vorgängermodell stammt dieser aber nicht von Nvidia, sondern aus dem Hause AMD. Während das 15-Zoll-Gerät über eine AMD Radeon HD 6490M mit 256 Megabyte Speicher verfügt, ist im großen „Bruder“ eine HD 6750M mit einem Gigabyte verbaut.
Beide Chips sind in 40 Nanometern gefertigt und unterstützen DirectX 11 sowie OpenGL 4.1. Hier enden dann auch die Gemeinsamkeiten. Während die 6490M nur über 160 Stream-Prozessoren, acht Textureinheiten und ein lediglich 64 Bit breites Speicherinterface verfügt, liegt der 6750M-Chip schon auf dem Papier ein paar Klassen darüber. Mit 480 Stream-Prozessoren, 24 Textureinheiten und einem 128-Bit-Interface verspricht er deutlich mehr Leistung. In beiden Geräten wird je nach Anforderung vom Betriebssystem zwischen den dedizierten und integrierten Grafikchips gewechselt. In der Praxis funktioniert dies tadellos.
Wie bei den meisten Notebooks üblich, erreicht man nach dem Entfernen des Bodens sowohl die Festplatte als auch den Arbeitsspeicher. Beides kann getauscht werden, anders sieht es hingegen – ebenfalls wieder Apple-typisch – beim Akku aus. Dieser ist – nicht zuletzt aus Platzgründen – fest verbaut.
Das Thema Platz spielt auch eine Rolle bei den von Apple verbauten Anschlüssen. Diese befinden sich fast komplett auf der linken Seite des Gehäuses. In Summe findet man hier den Anschluss für den MagSafe-Stecker des Netzteils und je einen Ethernet-, FireWire-800- und Thunderbolt-Anschluss. Dazu kommen zwei (13 und 15 Zoll), beziehungsweise drei (17 Zoll) USB-2.0-Ports, der SD-Kartenleser (13 und 15 Zoll) und die 3,5-Millimeter-Audioanschlüsse (13 Zoll: kombinierter Ein-/Ausgang; 15 und 17 Zoll: je ein Ein- und Ausgang). Das 17-Zoll-Modell verfügt darüber hinaus über einen Expresscard-34-Slot. Auf der Vorderseite befindet sich lediglich der Infrarot-Empfänger, auf der rechten Seite der Kensington-Anschluss sowie das optische Laufwerk.
Durch die Anordnung der zahlreichen Anschlüsse auf einer Seite ist es nahezu unmöglich, alle Ports gleichzeitig zu nutzen. Selbst ein relativ schmaler USB-Stick blockiert die daneben liegenden Anschlüsse, gerade bei den 13- und 15-Zoll-Geräten ist dies ärgerlich, da im Fall der Fälle auch der Thunderbolt-Anschluss unter Umständen nicht genutzt werden kann. Warum Apple hier so wenig Raum zwischen den einzelnen Buchsen gelassen hat, beziehungsweise diese so schlecht verteilt hat, dürfte wohl kein Außenstehender beantworten können.
Zudem ist die Auswahl und Anzahl der Schnittstellen eher unglücklich getroffen. Zwar ist die FireWire-Schnittstelle im Mac-Bereich nach wie vor recht präsent, allerdings gehört diesem Standard sicherlich nicht die Zukunft. Im Gegenzug verzichtet man dafür auf moderne USB-3.0- und eSATA-Ports, die hohe Übertragungsraten erreichen und auch deutlich verbreiteter sind. Der Schritt hin zur Thunderbolt-Technik ist mutig, aktuell gibt es nicht einmal eine handvoll Zusatzgeräte, die diese Neuheit nutzen.
Ein deutlich besseres Bild – im wahrsten Sinne des Wortes – hinterlässt die verbaute Webcam. Apple nennt sie „FaceTime HD“, ein Hinweis auf die Auflösung, die mit 0,9 Megapixel zwar keinen neuen Standard setzt, dafür aber flüssige Videotelefonate erlaubt. Über den Status der Kamera informiert eine neben der Linse platzierte LED. Auch über den Gerätestatus sowie den Akkustand gibt das MacBook Pro bereitwillig Auskunft. Eine auf der Vorderseite neben dem Infrarot-Empfänger verbaute LED zeigt an, ob das System heruntergefahren oder im Standby ist. Per Knopfdruck – der entsprechende Schalter ist auf der linken Seite des Gehäuses verbaut – zeigen mehrere kleine LEDs an, wie gefüllt der Akku noch ist.
Die verbauten Funkmodule – WLAN 802.11 b/g/n und Bluetooth 2.1+EDR – verrichten ihren Dienst unauffällig und zuverlässig. Für Verbindungen via Mobilfunknetz ist ein USB-Dongle nötig, ein integriertes UMTS-Modul gibt es nicht. Die verbauten Lautsprecher – ein 2.1-System – klingen überdurchschnittlich gut, in letzter Instanz fehlt es dem Subwoofer aber an Leistung, oder besser gesagt Volumen.
Apple MacBook Pro 15" (MBP 8.1 MC721D/A) |
Apple MacBook Pro 17" (MBP 8.1 MC725D/A) |
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Prozessor | Intel Core i7-2635QM (2.000 MHz, 6 MB Cache) |
Intel Core i7-2720QM (2.200 MHz, 6 MB Cache) |
Chipsatz | Intel HM65 | |
Display | 15,4" (39,12 cm), 1.440 × 900 Pixel (16:10, 110 ppi), LED-Hintergrundbeleuchtung, glänzend | 17,3" (43,18 cm), 1.920 × 1.200 Pixel (16:10, 133 ppi), LED-Hintergrundbeleuchtung, glänzend |
Grafik | Intel HD Graphics 3000, 384 MB geteilter Speicher AMD Radeon HD 6490M (GPU-Takt 750 MHz, Shader-Takt 800 MHz), 256 MB GDDR5 |
Intel HD Graphics 3000, 384 MB geteilter Speicher AMD Radeon HD 6750M (GPU-Takt 600 MHz, Shader-Takt 794 MHz), 1.024 MB GDDR5 |
Arbeitsspeicher | 4 GB (DDR3-1333, zwei Module, beide Bänke belegt) | |
Speichermedien | Toshiba MK5065GSXF (HDD, 500 GB, S-ATA 2, 5.400 U/min) |
Toshiba MK7559GSXF (HDD, 750 GB, S-ATA 2, 5.400 U/min) |
Optisches Laufwerk | Optiarc DVD RW AD-5970H (Lesen: CD 24×, DVD 8×, DVD DL/DVD-RW 6× Schreiben: CD 24×, CD-RW 10×, DVD 8×, DVD DL/DVD-RW 4×) | Matshita DVD-R UJ-898 (Lesen: CD 24×, DVD 8×, DVD DL/DVD-RW 6× Schreiben: CD 24×, CD-RW 10×, DVD 8×, DVD DL/DVD-RW 4×) |
Kommunikation | WLAN (802.11 b/g/n), Bluetooth 2.1+EDR | |
Anschlüsse | 2× USB 2.0, 1× FireWire 800, kombinierter Mini-Display-/Thunderbolt-Port, Audio-Eingang (3,5-mm-Klinke), Audio-Ausgang (3,5-mm-Klinke), RJ45-Ethernet-Port | 3× USB 2.0, 1× FireWire 800, kombinierter Mini-Display-/Thunderbolt-Port, Audio-Eingang (3,5-mm-Klinke), Audio-Ausgang (3,5-mm-Klinke), RJ45-Ethernet-Port, ExpressCard-34-Slot |
Weitere Ausstattung | Kamera (0,9 MP, Fix-Fokus), SD-Card-Reader (nur 15"), Infrarot-Empfänger | |
Akku | Lithium-Polymer-Akku (77,5 Wh) | Lithium-Polymer-Akku (95 Wh) |
Abmessungen B × H × T [mm] |
364,0 × 24,1 × 249,0 | 393,0 × 25,0 × 267,0 |
Gewicht (inkl. Akku) | 2,50 kg | 2,99 kg |