Apple MacBook Pro im Test: 15 und 17 Zoll vom Jahrgang 2011
3/7Design und Verarbeitung
Wie auch beim MacBook Air vertraut Apple bei den neuen Notebooks der Pro-Reihe auf einen Unibody aus sandgestrahltem Aluminium. Ebenfalls wie gewohnt dominiert das silberne Gehäusematerial die Optik des Gerätes, lediglich das in den Deckel – im Betrieb beleuchtete – Logo des Herstellers und das schwarze, als Abdeckung des Lüfters und der Lautsprecher konzipierte Display-Scharnier sorgen für Abwechslung.
Anders als beim „Leichtgewicht“ Air setzt Apple nicht auf ein keilförmiges Design. Das Gehäuse – welches sich bei den drei verschiedenen Varianten nur in den Ausmaßen und den Anschlüssen unterschiedet – ist an allen Punkten gleich dick oder dünn, je nach Betrachtungsweise. Die Unterseite wird von vier großflächigen Gummielementen geprägt, die auf rutschigen Oberflächen einen ausreichenden Halt gewährleisten sollen. Keine Fragen wirft auch der „Innenraum“ auf. Hier dominieren die in schwarz gehaltene Tastatur sowie das aus Glas bestehende Touchpad.
Unterschiede gibt es bei der Verarbeitung. Während die des 17-Zoll-Modells tadellos ist und eine neue Bestmarke markieren dürfte, gibt es beim kleineren Pro mit 15 Zoll einige Kritikpunkte. So ist das gläserne Touchpad nicht 100 prozentig genau eingefasst, bei geschlossenem Deckel – der zum Öffnen relativ viel Kraft erfordert – sind zudem die Spaltmaße zwischen Ober- und Unterteil sichtbar ungleich. Bei einer kurzen Stichprobe an zwei anderen, gleich großen Modellen bestätigte sich dieser Eindruck. Allerdings sollte erwähnt werden, dass dies Kritik auf einem sehr hohen Niveau ist, trotz der Mängel bewegt sich die Verarbeitung beim 15-Zöller deutlich über dem Durchschnitt.
Display
Das Display ist gerade bei Notebooks eine der wichtigsten Komponenten. Oftmals können die mobilen PCs in allen anderen Bereichen punkten und scheitern dann mit schlechten Bildschirmen, nicht zuletzt durch die fehlende Option „Glänzend oder matt?“.
Apple stellt es Käufern – gegen Aufpreis – frei, welcher Display-Typ verbaut sein soll. In der Grundkonfiguration verfügen alle MacBook Pros über glänzende, aber zumindest entspiegelte Displays. Dadurch kommt es bei Lichteinstrahlung, insbesondere im Freien, zu Reflexionen, die je nach Intensität mehr oder weniger störend sind. Anders als zum Beispiel beim kürzlich getesteten MacBook Air wirkt die Entspiegelung aber nicht ganz so gelungen.
Für die Display-Tests des 17-Zoll-Modells stand uns zusätzlich ein Gerät mit mattem Display zur Verfügung.
In allen Disziplinen konnten die Apple-Notebooks Spitzenplätze ergattern. Maximale Helligkeitswerte von deutlich mehr als 300 cd/m² ermöglichen den – abgesehen von Spiegelungen – problemlosen Einsatz in hellen Räumen. Minimale Ergebnisse von sechs, beziehungsweise sieben cd/m² sind ebenfalls sehr gut. Lediglich der Wert des über ein mattes Display verfügende 17-Zoll-MacBook-Pros ist „nur“ gut. Bei beiden 17-Zoll-Displays liegt der Weißpunkt mit 6.400 k sehr dicht am Optimum von 6.500 k. Der Bildschirm des kleineren 15-Zoll-Notebooks rutscht minimal ins Blau, die ermittelten 6.800 k sind aber immer noch ein durchaus guter Wert.
Nur mittelmäßig ist hingegen die Ausleuchtung, die trotz der Verwendung von LED-Backlights fleckig ist. Das 15-Zoll-MacBook-Pro erreicht das Maximum lediglich im Zentrum des Displays und verliert dann in alle Richtung etwa zehn Prozent. Insbesondere am rechten Rand erscheint der Bildschirminhalt deutlich dunkler als in der Mitte. Beim glänzenden Display (17 Zoll) strahlt das Display am oberen Rand am hellsten und wird nach unten hin immer dunkler. In der linken unteren Ecke werden so nur noch 75 Prozent erreicht. Das matte Display schneidet hier an allen Messpunkten besser ab, aber auch hier beträgt die Homogenität nur 81 Prozent.
Gute bis sehr gute Werte erzielen alle Geräte in puncto Kontrast und Farbraumabdeckung. Während das „mittlere“ MacBook Pro einen für Notebooks fast schon hervorragenden Wert von 802:1 erreicht, kommt die größere Variante auf 626:1 (glänzend) respektive 635:1 (matt). Den sRGB-Farbraum decken alle drei Modelle zu 100 Prozent ab, bei AdobeRGB sind es zwischen 70 und 79 Prozent, ebenfalls gute Werte.
Gut ist in allen Fällen die Blickwinkelstabilität. Auch wenn der Betrachter nicht mittig in einem 90-Grad-Winkel auf das Display schaut, werden die Farben gut dargestellt. Ebenfalls gut gewählt sind Auflösungen, sowohl beim 15-Zoll-Modell (1.440 × 900 Pixel) als auch beim 17er MacBook Pro (1.920 × 1.200 Pixel) können die Pixeldichten von 110 und 133 ppi überzeugen.
Ein „Trick“ seitens Apple sollte aber nicht unerwähnt bleiben. So wird die Farbdarstellung mittels eines auf die Display-Variante abgestimmten Profils künstlich verbessert. Mit deaktiviertem Profil verschlechtert sich diese deutlich.