Apple MacBook Pro im Test: 15 und 17 Zoll vom Jahrgang 2011
6/7Akkulaufzeit
So viel Leistung benötigt in der Regel auch viel Energie. Dass es auch anders geht, zeigen beiden MacBooks. Zwar signalisiert der Akku unter Volllast schon nach etwa einer Stunde, dass eine Steckdose von Nöten ist, im Praxistest spielt die Kombination aus Stromsparmechanismen und Mac OS aber ihre Stärken aus.
Da das üblicherweise für die Akku-Laufzeiten verwendete Programm Battery Eater 2.7 nicht für Apples Mac OS verfügbar ist, wird lediglich mehrfach ein Praxistest durchlaufen. Dieser besteht aus einfachen Aufgaben wie dem Verfassen von Texten, dem Surfen im Internet (ohne Flash-Inhalte) sowie einigen Leerlaufphasen. Die Bildschirmhelligkeit ist dabei auf circa 140 cd/m² eingestellt, das WLAN-Modul die ganze Zeit über aktiviert.
Beide Geräte kommen hier etwa sechseinhalb Stunden mit einer Akkuladung aus, mit deaktiviertem WLAN und reduzierter Display-Helligkeit sind auch neun Stunden kein großes Problem.
Lautstärke
In beiden Modellen arbeiten jeweils zwei Lüfter, die auch um Leerlaufbetrieb permanent drehen. Diese saugen „Frischluft“ durch das Tastaturfeld an und leiten die Abwärme an der Rückseite des Gerätes ober- und unterhalb des unteren Bereichs des Deckels aus dem Gehäuse.
Wie auch schon beim MacBook Air sind die für die Kühlung zuständigen Komponenten aber so gut wie nicht zu vernehmen, nur bei sehr genauem hinhören ist ein sonores Summen zu vernehmen. Etwas anders sieht es unter Vollast aus. Die hier ermittelten 43 Dezibel sind auf dem Papier noch erträglich, um halbwegs konzentriert zu arbeiten. Allerdings wirkt das Lüftergeräusch aufgrund der Frequenzen teilweise sehr störend.
Temperatur
Durch das beim Gehäuse verwendete Aluminium fungiert das gesamte Chassis als Kühlkörper, was insbesondere in Nähe des Display-Scharniers – hier sitzen CPU und Grafikchip – zu relativ hohen Temperaturen kommt. Vorteile hat dies insbesondere auf die Lüftertätigkeit.
Bei Raumtemperatur erwärmt sich das 17-Zoll-Modell nur minimal, in der Spitze steigen die Werte nur um etwa vier Grad Celsius. Anders sieht es beim kleineren Gehäuse aus. Hier werden schon im Desktop-Betrieb gut 28 Grad erreicht. Bei beiden Geräten wird zudem die linke Seite des Gehäuses spürbar wärmer als die rechte. Ein ähnliches Bild ergibt sich an den Unterseiten, auch hier wird das „kleine“ MacBook Pro etwas wärmer als das „große“.
Unter Vollast spiegeln die ermittelten Werte leider nicht die ganze Wahrheit wieder. Aber der Reihe nach. Das MacBook Pro mit 15-Zoll-Display erreicht auf der Oberseite mittig über der Tastatur maximal knapp 46, im Zentrum dieser noch circa 42 Grad. In den restlichen Zonen bewegen sich die Werte zwischen rund 28 und 41 Grad. Auf der Unterseite sind die „Hotspots“ gleichmäßiger verteilt, unter dem Scharnier werden zwischen 34 und 43 Grad erreicht. Bei der 17-Zoll-Variante steigen die Temperaturen im Vergleich zum Leerlaufbetrieb ebenfalls spürbar an, allerdings weitaus weniger stark. An der Ober- und Unterseite liegt das Maximum jeweils bei gut 40 Grad.
Diese Zahlen verschweigen aber ein enormes Problem. Denn in beiden Notebooks erreicht der Hauptprozessor Temperaturen von bis zu 98 Grad Celsius, das von Intel angegebene Limit liegt nur zwei Grad darüber. Dabei wird dieser Wert nicht nur bei voller Auslastung erreicht, sondern schon bei einfachsten Aufgaben. Das Ergebnis ist letztendlich, dass der Prozessortakt schon früh gesenkt wird, um Schäden zu vermeiden – entweder wegen einer zu hohen Temperatur oder einem zu hohen Verbrauch, den das Netzteil nicht mehr stillen kann. Dies macht sich nicht zuletzt in einigen Benchmark-Ergebnissen bemerkbar.