Schenker XMG P501 Pro im Test: Brachiale Leistung für unterwegs
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Gleich auf den ersten Blick fällt auf, dass Schenker entgegen dem allgemeinen Trend auf ein mattes, nicht spiegelndes Display gesetzt hat. Damit wird in der Regel das Arbeiten im Freien oder in hellen Räumen deutlich angenehmer als bei sogenannten Glare-Displays. Ebenfalls sehr früh bemerkt man die hohe Auflösung des Bildschirms. Dieser löst bei einer Pixeldichte von 142 ppi mit 1.920 × 1.080 Bildpunkten – also Full-HD – auf. Einerseits steht so viel Fläche beim Benutzen von Programmen zur Verfügung, andererseits kann man hochaufgelöste Videos so in voller Qualität schauen.
Von Seiten der technischen Daten und Messwerte rangiert das Display im Mittelfeld. Eine maximale Helligkeit von 313 cd/m² reicht in vielen Fällen aus, allerdings ist der obere Bereich des Bildschirms sichtlich dunkler. Die Homogenität von 87 Prozent zeigt, dass es deutliche Unterschiede in der Beleuchtung gibt. Dafür liegt der Weißpunkt mit 6.400 Kelvin dicht am Optimum von 6.500. Eine sRGB-Farbraumabdeckung von 92 Prozent ist für ein Notebook ebenso halbwegs gut wie ein Kontrast von 279:1. In beiden Bereichen gibt es zwar bessere Geräte, allerdings auch deutlich schlechtere.
Die Blickwinkel bewegen sich in einem vertretbaren Rahmen. Zwar werden Farben in der Horizontalen schnell falsch dargestellt, dafür bleibt die Darstellung in der Vertikalen lange Zeit stabil. Dadurch muss der Nutzer nicht über einen längeren Zeitraum ein und die selbe Haltung einnehmen, um ein unverfälschtes Bild zu bekommen.
Tastatur und Touchpad
Schon beim Schenker A701 kritisierten wir die Tastatur. Leider kann diese Kritik beim P501 nur wiederholt werden. Zum Einen ist beim Schreiben ein leichtes Klappern zu vernehmen, zum Anderen fehlt es an einem präzisen Druckpunkt. Gut gelungen ist immerhin die Beschriftung der einzelnen Tasten, die keine Fragen aufwirft sowie deren Größe. Einzig die in der obersten Reihe platzierten Funktionstasten sind ein wenig zu klein ausgefallen.
Auch das Touchpad ist weit von einem „gut“ entfernt. Zwar fällt die Bewertung hier nicht so negativ wie bei der Tastatur aus, allerdings mangelt es dem Eingabegerät deutlich an Präzision. Insbesondere bei Multitouch-Gesten müssen oftmals mehrere Versuche unternommen werden, bis die Kommandos korrekt umgesetzt werden.
Design und Verarbeitung
Im geschlossen Zustand hinterlässt das P501 einen durchaus gediegenen Eindruck. Dank der Silikonbeschichtung ist fast das gesamte Gehäuse in einem matten Schwarz und Titan gehalten. Einzig der in Klavierlackoptik gehaltene Rahmen sowie die Display-Scharniere wirken hier eher störend denn als Blickfänger. Gleiches gilt auch für die oberhalb der Tastatur verbaute Lautsprecherabdeckung, die farblich nicht passen will.
Allerdings ist das Gehäuse bis auf eine Ausnahme gut verarbeitet. Hier und da stimmen die Spaltmaße zwar nicht hundertprozentig überein, in Summe ist dies aber nicht wirklich störend. Das Display ist über die beiden Scharniere gut mit dem restlichen Gerät verbunden, auch bei Wacklern sitzt der Bildschirm sicher und schwingt nur leicht nach. Insgesamt ist die Verwindungssteife relativ hoch, nur mit relativ viel Vorsatz ist dem Gehäuse ein Knarzen zu entlocken. Nun zur angesprochenen Ausnahme: Konnte die Tastatur schon bei der Benutzung nicht überzeugen, so kann sie es in puncto Optik und Haptik noch weniger. Denn der verwendete Kunststoff sieht nicht nur billig aus, sondern fühlt sich auch dementsprechend an.
Gleiches gilt für die Gehäuseunterseite. Auch hier findet man eher preiswert anmutendes Material. Die Befestigung der der sechs Gummielemente, die dem Notebook einen sicheren Stand verleihen, wirkt nicht sonderlich solide. Mit einem chromfarbenen Ring am Subwoofer hat Schenker zumindest einen kleinen positiven Aspekt platziert. Die Silikonbeschichtung, die wie erwähnt dem Gerät einen wertigen Eindruck verleiht, hat auf Dauer allerdings einen großen Nachteil. Staub wird nahezu magisch von ihr angezogen und ist nur schwer wieder zu entfernen.
Optionen
Wie bei Schenker üblich, kann auch das P501 Pro in vielen Punkten den eigenen Wünschen angepasst werden. In der Grundkonfiguration für knapp 1.200 Euro stecken neben einem Intel Core i3-2310M auch eine AMD Radeon HD 6970, sowie zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 250 Gigabyte große Festplatte. Verzichten muss man zu diesem Preis jedoch auf ein WLAN-Modul sowie ein Betriebssystem.
Die im Testgerät verbaute Grafiklösung kostet rund 330 Euro Aufpreis, für den doppelten RAM werden 25 Euro fällig. Bei den Massenspeichern hat man die Wahl zwischen verschiedenen Größen und Laufwerksarten. Für eine Hybrid-Festplatte müssen je nach Größe zwischen 45 und 65 Euro gezahlt werden, SSDs schlagen mit 54 (40 Gigabyte) bis fast 1.000 Euro (600 Gigabyte) zu Buche.
Bei den Prozessoren reicht die Palette vom einfachen Core i3 bis hin zum großen i7-2820XM, für den zusätzlich knapp 890 Euro gezahlt werden müssen. Aber auch Blu-ray-Laufwerke, verschiedene WLAN-Module und Programme können zusätzlich erworben werden. Für ein Topmodell werden so schnell fast 4.000 Euro fällig.