Intel stellt erste 32-nm-Atom-CPUs offiziell vor
Mit dem Update der offiziellen Preisliste (PDF) zu Wochenbeginn hat Intel die ersten beiden Atom-Prozessoren in 32-nm-Fertigung offiziell in Dienst gestellt. Hinter den Modellen D2700 und D2500 verbergen sich zunächst aber nur die Versionen für den Desktop, die Netbook-Ableger dürften in Kürze folgen.
Diese „Cedarview-D“-Prozessoren gehören folglich zur „Cedar Trail-D“-Plattform, während die noch ausstehenden „Cedarview-M“-CPUs alias Atom N2600 und N2800 mit der „Cedar Trail-M“-Plattform auf Netbooks fokussiert sind. Die „Cedar Trail“-Plattform in 32 nm löst die bisher noch in 45 nm gefertigte „Pine Trail“-Plattform ab, die ebenfalls aus den drei Teilen „Pine Trail-M“, „Pine Trail-D“ und den „Pineview“-Prozessoren besteht. So gesehen erfolgt ein „einfacher“ Austausch des Vorgängers, auch wenn es durch die vielen Codenamen viel schwieriger aussieht, als es wirklich ist.
Dass es wirklich nur ein Austausch der Prozessoren sein wird, zeigt das von Intel veröffentlichte Bild. Demnach wird der neue „Cedarview“-Prozessor weiterhin an den NM10-Chipsatz gebunden, der auch allen aktuellen „Pineview“-CPUs zur Seite steht. Da den Chipsätzen in den letzten Jahren eine immer geringere Bedeutung zukommt und viele Aufgaben direkt vom Prozessor übernommen werden, hat sich Intel zur weiteren Verwendung des 20 Monate alten NM10-Chipsatzes entschieden. Damit ist jedoch auch klar, dass neue Features wie USB 3.0 in kommenden Intel-Netbooks weiterhin keine Verwendung finden.
Verbesserungen soll es bei der neuen Generation in vielen Bereichen geben, was angesichts der starken Konkurrenz von AMD mit der „Brazos“-Plattform auch bitter nötig ist. Auch wenn die Performance gesteigert und der Verbrauch weiter verringert wird, bleiben AMD dennoch einige Trümpfe in der Hand. Der wichtigste dabei ist DirectX 11, denn die „Cedar Trail“-Plattform wird lediglich mit den herkömmlichen Desktop- und Notebook-Prozessoren gleichziehen und DirectX 10.1 unterstützen.
Wie auch bei den aktuellen Produkten plant Intel Prozessoren mit ein oder zwei Kernen, die auf die Unterstützung von Hyper-Threading zur Verdoppelung der Threads setzen. Den Takt hebt man gegenüber den bisherigen Atom nur leicht an, 2,13 GHz gibt es maximal für das Flaggschiff, der L2-Cache liegt weiterhin bei einem Ausbau von 512 KByte pro Kern. Dafür will man jedoch weiter über den Energiebedarf punkten, auch wenn erst unabhängige Tests zeigen müssen, welche Unterschiede es da zwischen den Konkurrenten wirklich gibt.
Dass die Konkurrenz von AMD in dem Markt gut tut, sieht man auch an den Preisen. Wie bereits Ende Mai durchgesickert war, fallen diese um einen beachtlichen Prozentsatz günstiger aus. Einen Doppelkern-Atom mit 1,86 GHz gibt es jetzt für 42 US-Dollar, vorher kostete ein ähnliches Modell für den Desktop mit 1,80 GHz 63 US-Dollar.
Modell | Kerne/Threads | Takt | L2-Cache | GPU-Takt | TDP | Preis |
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Atom D2500 | 2/2 | 1,86 GHz | 2× 512 KB | k.A. | 10 W | $42 |
Atom D2700 | 2/4 | 2,13 GHz | 2× 512 KB | k.A. | 10 W | $52 |
Atom N2600 | 2/4 | 1,60 GHz | 2× 512 KB | 400 MHz | 3,5 W | $42 |
Atom N2800 | 2/4 | 1,86 GHz | 2× 512 KB | 640 MHz | 6,5 W | $47 |
Alle technischen Aspekte sind aktuell noch nicht bekannt, da Intels technische Datenbank die 32-nm-Atom-Prozessoren noch nicht kennt. Da ein Update der Preisliste einem offiziellen Launch oft auch ein paar Tage zuvorkommt, dürfte diese in den nächsten Tagen aktualisiert werden.