Amazon verzeichnet deutlichen Gewinneinbruch
Amazon hat die Quartalszahlen für das am 30. September abgelaufene dritte Quartal bekannt gegeben. Der Online-Händler konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum den Umsatz deutlich steigern, musste aber massive Verluste beim Gewinn hinnehmen.
Der Umsatz Amazons betrug im dritten Quartal rund 10,88 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einer Steigerung von etwa 44 Prozent gegenüber den 7,56 Milliarden US-Dollar im dritten Quartal 2010. Gleichzeitig sank der Nettogewinn des Unternehmens – bereinigt um Wechselkurseffekte – auf 63 Millionen US-Dollar. Verglichen mit den 231 Millionen US-Dollar, die noch im dritten Quartal 2010 erwirtschaftet wurden, entspricht dies einem Rückgang von etwa 73 Prozent. Der Gewinn pro Aktie lag damit bei 0,14 US-Dollar gegenüber 0,51 US-Dollar Gewinn pro Anteilspapier im dritten Quartal 2010.
Amazon begründet den Gewinneinbruch mit dem für das Unternehmen eigentlich vorteilhaften Umstand, dass die Vorbestellungen vor allem des neuen Kindle Fire weit über die Erwartungen hinausgingen. Der Online-Händler hat am 28. September drei neue Kindle-Geräte vorgestellt, darunter das Tablet Kindle Fire, das für 199 US-Dollar verkauft wird. Die Kapazitäten für dessen Herstellung mussten laut Amazon deutlich aufgestockt werden, nachdem Millionen Geräte mehr vorbestellt wurden als erwartet.
Gleichzeitig ist das Kindle Fire nach Schätzungen von Experten, etwa jenen von iSuppli, in der Herstellung teurer als es verkauft wird. Es wird geschätzt, dass Amazon jedes Gerät mit mindestens 10 US-Dollar subventionieren muss und sich der Verkauf erst in der Nutzungsphase amortisiert, indem die Kindle-Kunden weitere Amazon-Inhalte erwerben.
Amazons Prognose für das laufende vierte Quartal lässt auch noch keine Kehrtwende erwarten. Zwar erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 16,45 Milliarden und 18,65 Milliarden US-Dollar, das erwartete Nettoeinkommen wird allerdings in einem Bereich von 200 Millionen US-Dollar Verlust bis 250 Millionen US-Dollar Gewinn angegeben. Verglichen mit dem vierten Quartal 2010 entspräche das einem Gewinnrückgang zwischen 142 bis 47 Prozent.