Apple veröffentlicht iOS 5
Apple hat soeben mit dem Roll-Out von iOS 5 begonnen. Damit ist die bereits im Juni auf der Worldwide Developers Conference (WWDC) vorgestellte neueste Version von Apples mobilem Betriebssystem nun auch für den Endkunden erhältlich.
Zu den wichtigsten optischen Neuerung zählt eine Überarbeitung des Nachrichtensystems: Ähnlich wie bei Android werden Informationen zu neuen Kurznachrichten, E-Mails oder Anrufen in Abwesenheit in einem herunterziehbaren Fenster gesammelt angezeigt. Erhält man eine solche Nachricht während man eine App nutzt, erscheint für einige Sekunden ein Hinweis am oberen Display-Rand. Außerdem werden diese Informationen auf dem „Lock-Screen“ angezeigt.
Über eine neue, iMessage genannte App können iOS-5-Nutzer nun via Internet Kurznachrichten sowie Multimedia-Dateien an andere Nutzer des Betriebssystem verschicken, was Kosten für SMS bzw. MMS reduzieren soll. Dabei soll das jeweilige Gerät automatisch erkennen, ob der angewählte Kontakt über ein iOS-5-Gerät verfügt und die Kommunikation auf diesem Wege somit möglich ist.
Ebenfalls neu ist der „Zeitungskiosk“, in dem die abonnierten Zeitungen verwaltet werden. Neue Ausgaben werden automatisch heruntergeladen und stehen dann auch offline zur Verfügung. Auch Twitter-Nutzer profitieren von einigen Veränderungen. So kann der Account des Micro-Blogging-Dienstes zentral in den Einstellungen des iOS-Gerätes verwaltet werden. Die entsprechenden Apps können so auf die wichtigsten Daten zugreifen, aus verschiedenen Anwendungen wie der Kamera oder Google Maps können Informationen mit einem Befehl „getwittert“ werden.
Ebenfalls vorhanden ist nun eine Aufgabenliste, die mit dem eigenen Kalender sowie anderen Apple-Geräten abgeglichen werden kann, eine Überarbeitung der Kamera-App und -Steuerung – Bilder können nun direkt auf dem iPhone oder iPad bearbeitet werden, die Lautstärketaste kann als Auslöser verwendet werden – sowie eine geteilte Tastatur, die in erster Linie dem Apple-Tablet zugute kommen soll. Dazu werden die Tasten am linken und rechten Rand platziert, was das Tippen mit den Daumen erleichtern soll.
Diese und weitere Aktualisierung können zukünftig – auch dies ist eine mit iOS 5 Einzug haltende Neuerung – Over-the-Air durchgeführt werden. Auch die Synchronisation kann ab sofort bequem per WLAN erfolgen. Die strikte Bindung an iTunes entfällt dabei, da die Geräteaktivierung – beispielsweise jene vom iPhone 4S, das von Werk ab mit iOS 5 auf den Markt kommt – nun bei verfügbarer Internetanbindung automatisch erfolgt. Überdies soll der Synchronisationsprozess über iTunes nicht mehr wie bisher den Ausschluss sonstiger Apple-Geräte bedeuten, sodass beispielsweise parallel zum iPhone 4 ein iPad 2 oder iPod touch weiter genutzt werden kann.
Neben diesen Neuerungen bringt iOS 5 zudem die Freischaltung für diverse iCloud-Dienste, darunter auch ein Backup mit sich. Bei letzterem kann der Nutzer auswählen, für welche Anwendungen die kostenlosen fünf Gigabyte genutzt werden sollen.
Für Nutzer des iPad 2 wird zudem der Hardware-Button an Relevanz verlieren: Mit iOS 5 lässt sich das Gerät per Vier-Finger-Multitouch direkter steuern, sodass auf diesem Wege beispielsweise zwischen Apps gewechselt werden kann.
Auch wenn man manche der Neuerungen in der ein oder anderen Form bereits von der Konkurrenz kennt, macht iOS 5 auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Das Update lohnt sich also erwartungsgemäß allemal – allerdings muss aktuell mit verlängerten Wartezeiten gerechnet werden.
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