Nokia stellt seine Windows-Phone-7-Handys vor
Mit viel Spannung wurde Nokias diesjährige Hausmesse Nokia World 2011 erwartet. Denn bereits im Vorfeld war klar, dass die Finnen nicht nur neue Handys auf Symbian-Basis vorstellen würden, sondern auch die ersten Smartphones mit Windows Phone 7. Das Unternehmen selbst hatte die Geräte als Hoffnung auf bessere Zeiten bezeichnet.
Ob die beiden nun präsentierten Geräte diese Erwartungen erfüllen werden, wird sich zeigen müssen. Zumindest beim Topmodell Lumia 800 scheint dies aber durchaus möglich zu sein. Dieses verfügt über ein 3,7 Zoll großes AMOLED-ClearBlack-Display mit der für Windows Phone 7 üblichen Auflösung von 800 × 480 Pixeln. Ebenfalls ein alter Bekannter ist der verbaute SoC vom Typ MSM8255 aus dem Hause Qualcomm, der über einen CPU-Kern mit einer Taktrate von 1,4 Gigahertz verfügt.
Beim Speicher setzt Nokia auf 512 Megabyte RAM sowie insgesamt 16 Gigabyte internen Speicher, der nicht erweitert werden kann. Ein Highlight dürfte die verbaute Kamera auf der Rückseite sein. Nokia setzt hier auf einen Sensor mit acht Megapixeln, Carl-Zeiss-Optik und Dual-LED-Blitz. Insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen sollen überdurchschnittliche Resultate erzielt werden. Bei der Aufzeichnung von Videos ist man auf 1.280 × 720 Pixel beschränkt.
Für Unterhaltung sollen neben einem verbauten FM-Radio – anders als bei anderen aktuellen Nokia-Smartphones ist die dafür notwendige Antenne nicht fest integriert – auch die Musik-Software sorgen, die nicht nur über Microsofts Marketplace sondern auch Nokias hauseigenen Musikdienst Nokia Music versorgt werden kann.
Das Gerät unterstützt alle üblichen Funkstandards, darunter HSPA mit maximal 14,4 Megabit pro Sekunde im Download sowie WLAN (802.11 b/g/n) und Bluetooth 2.1. Bei den Anschlüssen verlässt man sich auf einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für Headsets sowie einen Micro-USB-Port zur Datenübertragung und zum Laden des Smartphones. Das von zahlreichen Symbian-Smartphones her bekannt USB-OTG wird nicht unterstützt.
Das 116,5 × 61,2 × 12,1 Millimeter große und 142 Gramm schwere Gehäuse, welches stark an das Nokia N9 erinnert, beherbergt einen Akku mit 1.450 mAh. Damit sollen Gesprächszeiten von bis 13 Stunden erzielt werden. Im Musikwiedergabemodus spricht Nokia von 55 Stunden, im Standby von knapp 14 Tagen.
In puncto Software hebt sich das Lumia 800 nur geringfügig von anderen Geräten mit Windows Phone 7 „Mango“ ab. Einzig der bereits erwähnte Nokia-Music-Client sowie die Navigations-Software Nokia Drive stellen Alleinstellungsmerkmale dar. Bei letzterer handelt es sich um eine Offline-Lösung. Der Funktionsumfang soll weitestgehend mit dem von Nokia Maps übereinstimmen.
Beim Lumia 710 setzt Nokia auf die nahezu gleiche Technik. Sowohl Display, SoC als auch die Funktechnik stimmen mit der des Lumia 800 überein. Unterschiede gibt es lediglich beim Gehäuse – 119,0 × 62,4 × 12,5 Millimeter, 125,5 Gramm –, der Optik, der Kamera – fünf Megapixel, Single-LED-Blitz – und dem internen Speicher. Dieser ist bei gleicher RAM-Ausstattung lediglich acht Gigabyte groß. Der Akku fällt mit 1.300 mAh etwas kleiner aus und bietet dementsprechend Laufzeiten von rund siebeneinhalb (Telefonate) respektive 38 Stunden (Musikwiedergabe). Im Standby muss er nach gut 16 Tagen wieder geladen werden. Bei der Software gibt es keinerlei Unterschiede.
Konkrete Angaben zur Verfügbarkeit gibt es bislang nur für das Lumia 800. Dieses soll im kommenden Monat für unverbindliche 499 Euro in den Handel kommen. Beim Lumia 710 steht derzeit noch nicht fest, ob es seinen Weg offiziell nach Deutschland finden wird. Der unverbindliche Nettopreis liegt bei 270 Euro. Als Zeitraum für die Einführung gilt das erste Quartal 2012.