Nidec: Positive Meldung zur Festplattenkrise

Michael Günsch
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Die Flutkatastrophe in Thailand hat die Festplattenindustrie schwer erschüttert. Sowohl Fabriken der HDD-Hersteller als auch deren Zulieferer mussten zum Teil die Produktion vollständig stoppen. Mit Nidec kündigt nun einer der wichtigsten Komponentenversorger die Wiederaufnahme der Fertigung in einigen Werken an.

Der japanische Konzern Nidec ist der weltgrößte Lieferant von HDD-Motoren mit einem geschätzten Anteil von etwa 75 Prozent in diesem Segment und stellt zudem weitere Bauteile für Festplatten her. Neben weiteren Fabriken im asiatischen Raum unterhält Nidec in Thailand alleine zehn Fertigungsanlagen von denen offenbar acht durch die Flut beschädigt beziehungsweise beeinträchtigt wurden.

In einer Pressemeldung (PDF) verkündete der Konzern am Montag, dass man bereits am 25. Oktober eine Fabrik für HDD-Motoren und am 4. November eine weitere für dazugehörige Bauteile teilweise wieder in Betrieb genommen habe. Zusammen mit zwei nicht von der Flut betroffenen Anlagen, sind demnach also wieder vier von zehn Produktionsstätten im Einsatz. Man arbeite mit Hochdruck daran, die Fertigung in den restlichen Fabriken frühestmöglich ebenfalls fortsetzen zu können. Derzeit werde der wirtschaftliche Schaden durch die Flut für Nidec bemessen, über dessen Ausmaß man zeitnah informieren wolle, heißt es weiter.

Laut einem Bericht der DigiTimes erhöht Nidec gleichzeitig die Produktionskapazitäten entsprechender Fabriken in China und den Philippinen und will somit im vierten Quartal ein Volumen von 100 Millionen HDD-Motoren erreichen. Diese angestrebte Kapazität sei aber dennoch rund 30 Prozent geringer als der Wert aus dem dritten Quartal, der bei 140 Millionen Einheiten lag. Die Anteile der eigenen Fertigungskapazitäten sollen sich künftig entsprechend von Thailand nach China und den Philippinen verlagern.

Hierzulande sind in Folge der Flutkatastrophe die Festplattenpreise nahezu explodiert. Aktuell sind einige Modelle doppelt bis dreimal so teuer wie vor den Auswirkungen, die Verfügbarkeit ist zudem teils sehr schlecht. Auch bei entsprechend bestückten PCs und Notebooks sind Verteuerungen zu erwarten. Ob sich die Lage noch in diesem Jahr bessern wird, bleibt abzuwarten. Nidecs Ankündigung ist zumindest ein positives Zeichen auf Besserung.