Intel dementiert 100-Dollar-Zuschuss für Ultrabooks
Vor zwei Tagen berichtete die taiwanische Branchenseite DigiTimes über einen Zuschuss an die Hersteller seitens Intel in Höhe von 100 US-Dollar je verkauften Ultrabook. Gegenüber CNet dementierte das Unternehmen diese Unterstützung nun.
„Es gibt keine Subventionierung über 100 US-Dollar für Ultrabooks. Der DigiTimes-Bericht war falsch.“, so Intel-Sprecher Bill Calder. Was auf den ersten Blick nach einem klaren Dementi klingt, lässt am Ende aber mehr Fragen als vorher offen. Denn es ist durchaus bekannt, dass der Halbleiterhersteller Unternehmen, die Intel-Komponenten verwenden und dies auf Verpackungen und ähnlichem kundtun, beim Marketing finanziell unterstützt werden. Hinzu kommt, dass Intel bereits im Juli angekündigt hatte, neben einer eigenen Werbekampagne für Ultrabooks auch Marketingmaßnahmen der Hersteller unterstützen zu wollen.
Somit bleiben die Preise der Ultrabooks nach wie vor ein wichtiges Thema. Schon von Beginn an verweist Intel darauf, dass die Einstiegskonfigurationen der kompakten Geräte weniger als 1.000 US-Dollar netto kosten sollen, sehr zum Unmut der Herstellern. Laut diesen ist es nahezu unmöglich, einerseits diese Marke zu unterschreiten, andererseits aber die Vorgaben Intels einzuhalten und gleichzeitig eine hohe Qualität zu gewährleisten. Preistreiber sei, so verschiedene Unternehmen, der Chipgigant selbst. Durch zu hohe Preise für Chipsatz und CPU seien preislich attraktive Geräte nur sehr schwer zu realisieren.
Dies bestätigte Intel Mitte Oktober zumindest teilweise selbst. Ein Vertriebsmanager räumte ein, dass es noch einige Zeit dauern werde, bis man die Preise auf ein gutes Niveau drücken könne. Allerdings würden dafür geringere Preise für die beiden Komponenten alleine nicht ausreichen. Verschiedenen Berichten zufolge entfallen allein 30 Prozent der Materialkosten auf Intels Bauteile.
Angesichts der derzeitigen Absatzzahlen wäre es zudem sehr verwunderlich, wenn der Halbleiterhersteller nicht alle Register ziehen würde, um die geringe Nachfrage anzukurbeln. Denn von ursprünglich 200.000 Geräten je Modell sind bei Acer nur noch 100.000 übrig geblieben. Und auch andere Hersteller wie Asus sollen ihre Ziele bereits gesenkt haben.