Lian Li stellt ungewöhnlichen Midi-Tower PC-100 vor

Sven Scharpe
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Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Genau das scheint man sich im Hause Lian Li gedacht zu haben und stellt mit dem PC-100 Midi-Tower das wohl ungewöhnlichste Gehäuse des Jahres der Öffentlichkeit vor.

Außergewöhnlich ist dabei nicht das schon als klassisch zu bezeichnende Design, sondern die Anordnung des Mainboardträgers. Dieser wurde so gedreht, dass sich die Anschlüsse, die normalerweise am Heck zu finden sind, nun an der Vorderseite befinden. Für eine verbesserte Zugänglichkeit der besagten Schnittstellen hat der Hersteller an der Front eine Klappe angebracht. Ebenfalls nicht alltäglich geht es im Innenraum zu, die Slotbleche für die Erweiterungskarten an der Vorderseite des Gehäuses zu sehen, ist schon ein gewöhnungsbedürftiger Anblick. Der mittlerweile übliche 120-mm-Lüfter befindet sich auch hier auf Höhe des CPU-Kühlers nur mit dem kleinen Unterschied, dass er kühle Luft von außen ansaugt und nicht die Abwärme der Komponenten nach außen bläst. Am Heck des PC-100 befinden sich dafür dann gleich zwei 140-mm-Ventilatoren, die für den Abtransport der erhitzten Luft sorgen.

Ebenfalls an der Rückseite ist der Festplattenkäfig untergebracht. Von einem „Käfig“ im eigentlichen Sinne kann beim PC-100 allerdings nicht mehr die Rede sein, stattdessen setzt Lian Li auf eine vertikale Strebe, die bis zu acht Datenträger aufnehmen kann. Hier ist, laut Hersteller, der Einbau von maximal sechs Festplatten im 3,5"-Format oder, bei Verwendung von 3,5"-Einbauplätzen, bis zu acht 2,5"-SSDs möglich. Darüber hinaus können zwei 5,25"-Geräte installiert werden, einen externen 3,5"-Schacht gibt es dagegen nicht.

Trotz seiner verhältnismäßig geringen Abmessungen von 530 x 210 x 472 Millimetern (L x B x H) sollen im PC-100 problemlos auch E-ATX und sogar XL-ATX Hauptplatinen eingebaut werden können. Überhaupt scheint es durch das neuartige Raumkonzept nicht an Platz zu mangeln. So stehen, laut Hersteller, für Erweiterungskarten bis zu 400 Millimeter bereit, während Netzteile eine maximale Länge von 220 Millimeter aufweisen dürfen. Auch großen Tower-Kühlern verschließt sich das PC-100 nicht, diese finden bis zu einer Höhe von 165 Millimeter Platz. Trotz des offensichtlich geräumigen Innenraumes soll der Midi-Tower dabei weniger als sechs Kilogramm auf die Waage bringen. Das Lian Li PC-100 ist ab Ende Dezember im Handel verfügbar und wird dann ca. 199 US-Dollar (etwa 153 Euro) kosten.

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Themen:
  • Sven Scharpe E-Mail
    … hat von Dezember 2010 bis April 2012 für ComputerBase PC-Gehäuse getestet.
Quelle: Pressemitteilung

Ergänzungen aus der Community

  • noxon 18.12.2011 04:28
    [QUOTE="HighTech-Freak, post: 11190024, member: 89325"]Die Kabel gehen wohl durch Gehäuse und dann hinten beim länglichen Gummischlitz raus. Nur weit hat Lian Li (mal wieder) nicht gedacht: DVI->VGA Adapter oder ähnlich werden zum Problem.[/quote]Naja. Wie weit soll man denn da gehen?
    Man kann ja nicht 10 cm Luft lassen, damit jeder mögliche Adapter reinpasst.
    Außerdem regelt sich das mit den Adaptern ja eigentlich von selbst, da du für deinen Monitor und all diese Dinge sowieso neue Kabel kaufen musst, da sie ja alle viel zu kurz sind. Ein Verlängerungskabel muss da sowieso her und da kannst du dir gleich eines mit den richtigen Anschlüssen kaufen.


    Prinzipiell habe ich so ein Layout bereits einmal vorgeschlagen, da es aus mehreren gründen tatsächlich das sinnvollste ist. Bei meiner Version sieht die Sache aber so aus:
    Mainboard um 180° gedreht, sprich CPU unten und GPUs/PCIe-Karten oben
    Ich habe so ein Gehäuse von Lian Li, bei dem das Board um 180° gedreht ist (V-2000). Die Anschlüsse sind aber weiterhin hinten.
    Das hat seine Vorteile, aber auch seine Nachteile. Bei einigen Mainboard sind Heatpipes angebracht, die bei falscher Ausrichtung (umdrehter Schwerkraft) nicht mehr funktionieren. Da muss man ein wenig aufpassen. Heut zu Tage ist das aber nicht mehr so tragisch, da zum einen kaum noch große Heatpipekonstruktionen auf den Boards zu finden sind und zum anderen sie fast ausschließlich durch den Kappilareffekt funktionieren und nicht mehr per Schwerkraft in Gang gehalten werden.

    Außerdem sollte man mittlerweile beachten, dass Grafikkarten heut zu Tage von beiden Seiten sehr sehr heiß werden. Da nützt es wenig das Board um 180° zu drehen. Es schadet sogar. Schließlich liegt jetzt sogar die ungekühlte Seite der Karte unten während die aktiv gekühlte Seite oben liegt, obwohl es anders herum eigentlich besser wäre.

    Es ist also fraglich, ob es wirklich so viel bringt das Mainboard um 180° zu drehen. Besonders, wenn man bedenkt, dass wir heute kaum noch Erweiterungskarten in unseren Rechnern haben.