Facebook gibt Startschuss für Börsengang
Die Spekulationen des vergangenen Wochenendes haben sich bewahrheitet: Am Mittwochnachmittag US-amerikanischer Ostküstenzeit hat Facebook bei der zuständigen Börsenansicht die notwendigen Anträge für einen Börsengang gestellt.
Dazu gehört unter anderem der sogenannte Börsenprospekt, mittels dessen Inhalt zukünftige Käufer gefunden werden sollen und der einige, in der Vergangenheit nicht vollständig preisgegebene Informationen zur wirtschaftlichen Lage des Unternehmens enthält.
Demnach konnte das weltgrößte soziale Netzwerk seinen Umsatz sowie den Gewinn in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich steigern. Zuletzt betrugen die Einnahmen 3,71 Milliarden US-Dollar, 2010 waren es noch 1,97 Milliarden. Der Überschuss kletterte von 606 Millionen (2010) auf eine Milliarde US-Dollar. Die Zahl der Nutzer – definiert mit mindestens einer Anmeldung pro Monat – beläuft sich mittlerweile auf 845 Millionen. Eine weitere positive Entwicklung betrifft die wachsende Unabhängigkeit von Werbeeinnahmen. Stammten 2009 noch 98 Prozent des Umsatzes aus dieser Quelle, waren es 2011 nur noch 85 Prozent.
Aufgrund der in den Unterlagen aufgeführten Registrierungsgebühr wird auf einen erwarteten Erlös aus dem Börsengang in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar ausgegangen. Dies sei, so Börsenexperten, aber ein übliches Vorgehen, um durch zu hohe Preisvorstellungen keine Interessenten zu verschrecken. Letztendlich wird ein Börsenwert von 100 Milliarden als durchaus realistisch betrachtet. Unklarheit herrscht aktuell aber noch bezüglich der Anzahl der Anteilsscheine, die am Erstverkaufstag angeboten werden sollen und wann dies stattfinden soll.
Zuletzt hieß es, dass Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sowie die restliche Unternehmensführung einen Termin im zweiten Quartal anstreben würden. Klar ist jedoch, dass Zuckerberg ab 2013 einen deutlich geringeres Gehalt als bislang beziehen wird: Laut Unterlagen wird dies zum 1. Januar von 1,5 Millionen jährlich auf einen symbolischen Dollar gekürzt. Allerdings dürften Geldsorgen aufgrund eines Anteils an Facebook in Höhe von 28,2 Prozent eher unbegründet sein.