Nvidia: „Neue“ GT-600-Modelle sind umbenannte Vorgänger

Update Michael Günsch
82 Kommentare

Das Rätselraten um die GeForce GT 630 für den Endkundenmarkt hat ein Ende. Nvidia enthüllt nun die genauen Spezifikationen der „neuen“ GT 630, GT 620 und GT 610. Dabei zeigt sich, dass die ältere „Fermi“-Architektur der 400- und 500-Serie Verwendung findet.

Erst gestern berichteten wir über erste GT-630-Modelle von Inno3D im Preisvergleich. Dabei fiel uns die fehlerhafte Angabe zur Anzahl der Shadereinheiten auf: 384 Shader sollten es demnach sein, obwohl die offizielle Angabe für die GT 630 (OEM) bei 192 Shadern liegt. Doch nun zeigt sich, dass die Spezifikationen der für den Endkundenmarkt (Retail) bestimmten GT 630 nicht mit der OEM-Variante übereinstimmen. Wie schon oftmals zuvor findet ein sogenanntes „Rebranding“ Verwendung. Modelle der älteren Generation auf Basis der „Fermi“-Architektur werden schlicht in GT-600-Modelle umbenannt. Die neue „Kepler“-Architektur kommt nicht zum Einsatz! Darauf weisen allein schon das Fehlen von PCI Express 3.0 und DirectX 11.1 hin.

Bei der GeForce GT 630 (Retail) handelt es sich anhand der Spezifikationen praktisch um eine GT 440. Folglich besitzt sie eine GF108-GPU (Fermi) mit 96 Shadereinheiten und den gleichen Taktraten des über ein Jahr alten Vorgängers. Die GT 620 verfügt ebenfalls über 96 „Fermi-Shader“, kommt aber mit geringeren Taktraten daher. Bei der GT 610 handelt es sich offenbar um eine umbenannte GT 520. Geringfügige Unterschiede gibt es teils bei der von Nvidia vorgeschlagenen Speicherbestückung. Hier gehen die Hersteller aber oftmals eigene Wege.

GT 630 GT 440 GT 620 GT 610 GT 520
GPU-Architektur Fermi
Shadereinheiten 96 48
GPU-Takt 810 MHz 700 MHz 810 MHz
Shader-Takt 1.620 MHz 1.400 MHz 1.620 MHz
Speicherinterface 128 Bit 64 Bit
TDP 65 Watt 49 Watt 29 Watt

Potenziellen Käufern sei nun also geraten, die Preise der vermeintlich „neuen“ GT-600-Modelle mit denen der identisch ausgestatteten Vorgänger zu vergleichen. Zudem müssen Käufer von Komplettsystemen darauf achten, ob ein OEM-Modell oder die gleichnamige Retail-Variante verbaut wird. Das Rebranding der vergangenen Jahre, das nicht nur Nvidia, sondern auch AMD betrifft, geht also munter weiter.

Update

Inzwischen hat sich der Geizhals-Preisvergleich zur Verwirrung um die Spezifikationen der "neuen" Nvidia-Karten bei uns gemeldet und gibt eine Stellungnahme zu den zunächst falschen Daten im Preisvergleich ab. Die Stellungnahme ist unter diesem Link zu finden.

🎅 Letzte Chance! Nur noch heute läft das große Nikolaus-Rätsel 2024. Zu gewinnen gibt es zwei (!) High-End-PCs.