DDR3-Arbeitsspeicher im Test: Welchen RAM für Intel Ivy Bridge?

 6/6
Volker Rißka
77 Kommentare

Fazit und Empfehlung

Nach Betrachtung der Ergebnisse wird schnell klar, dass es mit einem allgemeingültigen Fazit nicht so einfach wird. Denn eigentlich muss man die Geschichte aus zwei Blickwinkeln betrachten, auch wenn am Ende beide gar nicht so verschieden sind. Verwirrend? Der Reihe nach.

Paart man den neuesten Prozessor mit einer zusätzlichen diskreten Grafikkarten, spielt der Arbeitsspeicher nach wie vor keine Rolle. Unterschiede von zwei, vielleicht drei Prozent über Anwendungen und reale Spiele offenbaren, dass man dafür keinen High-End-Speicher kaufen muss. Selbst mit altem DDR3-1066 büßt man gerade sieben Prozent ein, mit DDR3-1333 braucht man sich gar keine Sorgen zu machen. Intels Spezifizierung für „Ivy Bridge“, die bis DDR3-1600 geht, geht aus diesem Betrachtungswinkel mehr als weit genug.

Arbeitsspeicher für „Ivy Bridge“
Arbeitsspeicher für „Ivy Bridge“

Wird „Ivy Bridge“ allerdings mit der integrierten Grafikeinheit betreiben, werden massive Unterschiede sichtbar. Hier ist nahezu das gleiche Verhalten zu erkennen, was bei AMDs „Llano“ vor einem Jahr zum ersten Mal in dieser Dimension auftrat. Die gesteigerte Grafikleistung profitiert massiv von der zusätzlichen Bandbreite des Speichers, selbst Anwendungen, die eigentlich nur die CPU fordern, legen zu, da die integrierte Grafik selbst bei keiner vollen Auslastung halt immer noch einen gewissen Teil am Speicher für sich in Anspruch nimmt. Sucht man sich dann die Rosinen heraus, werden Unterschiede von bis zu 40 Prozent zwischen DDR3-1333 und DDR3-2133 sichtbar. Hier lautet das Fazit deshalb ganz klar: Je schneller, desto besser!

Aus diesem Grund ist die offizielle Spezifizierung von „Ivy Bridge“ für DDR3-1600 einerseits vielleicht ausreichend, andererseits aber doch schon als unterdimensioniert zu bezeichnen. Den größten Sprung macht man zwar im Bereich von DDR3-1333 auf DDR3-1600, doch es geht eben immer auch noch mehr. Spiele wie Crysis 2, Skyrim und F1 2011 skalieren nahezu vollständig linear mit dem Speicher, selbst über DDR3-1600 hinaus.

Hinzu kommt eben am Ende auch der für viele Interessenten wichtigste Punkt: Der Preis. Exakt wegen diesem kann man die Ergebnisse eben doch wieder zu einem gemeinsamen Fazit zusammenziehen. 8 GByte DDR3-1333 kostet derzeit knapp 30 Euro, für 8 GByte DDR3-2133 zahlt man keine 50 Euro – werden nur 4 GByte Speicher benötigt, sind es nur noch zehn Euro Unterschied. So nah zusammen war das Testfeld wohl noch nie zuvor. Und diese Lage könnte sich auch noch zuspitzen, denn schneller Speicher wird weiterhin günstiger, während der bereits günstige nicht weiter fällt/fallen kann.

Wer derzeit also zu DDR3-1600 greifen will, der 4 Euro pro Gigabyte kostet, sollte dann schlichtweg noch einige Euro mehr auf den Tisch legen und direkt DDR3-1866 oder gar DDR3-2133 kaufen. Diese sind mit 5,60 Euro respektive 6 Euro pro Gigabyte zwar prozentual deutlich teurer, aber der Blick in die Geldbörse beim Kauf von 4 oder 8 GByte absolut nur minimal teurer. Für die Nutzung der integrierten Grafikeinheit ist das ein Muss. Ein System mit diskreter Grafik profitiert davon zwar nicht, eventuell kann man den schnellen Speicher aber noch in zwei Jahren nutzen, wenn die Prozessoren auch durch die Bank weg davon Gebrauch machen können.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.