Plextor M3 (Pro) im Test: Marvell-Chip trifft Toshiba-NAND
Einleitung
Mit dem Namen Plextor dürften die meisten Nutzer vor allem optische Laufwerke verbinden. Doch seit einiger Zeit gibt es auch Solid State Drives von Plextor, die von Philips & Lite-On Digital Solutions (PLDS) entwickelt und vertrieben werden. Die aktuelle Produktgeneration besteht aus den Modellen M3 und M3 Pro, die wieder auf einem Marvell-Controller in Verbindung mit Toggle-NAND von Toshiba basieren. Mit fünf Jahren Garantie und einer hohen Leistung sind die SSDs am oberen Ende der Preisskala angesiedelt. Wie schnell die Laufwerke in der Praxis sind, wollen wir heute klären.
Testkandidaten
Plextor M3 und M3 Pro 128 GB
Plextor hat mit der M3 und der M3 Pro zwei praktisch baugleiche Solid State Drives im Angebot, die aber in einigen Leistungsaspekten deutliche Unterschiede aufweisen. Doch während bei SandForce-SSDs die Leistungsunterschiede in erster Linie durch unterschiedlich schnellen Flash-Speicher erreicht werden, ist die Hardwareausstattung beider SSD-Modelle von Plextor mit 88SS9174-Controller von Marvell und Toggle-NAND von Toshiba identisch. Zumindest rein äußerlich sind beide SSDs noch gut zu unterscheiden: Die M3 Pro hat ein nur 7 mm dünnes, silbernes Metallgehäuse, die M3 ein schwarzes, 9,5 mm dickes Metallgehäuse:
Weitaus schwieriger wird die Unterscheidung, wenn man sich die PCBs beider Modelle ansieht. Die entscheidenden Komponenten, der Marvell-Controller und die acht Flash-Bausteine, sind die gleichen. Das Toggle-NAND von Toshiba wird in 24 Nanometer Strukturbreite gefertigt und ist für 3.000 P/E-Zyklen spezifiziert. Auch der DDR3-Cache ist mit 256 MB auf beiden PCBs gleich groß. Sichtbar ist auch die unbesetzte Stelle neben dem DRAM-Baustein, auf der ab einer Kapazität von 256 GB einer zweiter DDR3-Baustein verlötet wird.
Trotz der Ausstattung mit den gleichen Komponenten ist die M3 Pro speziell beim sequenziellen Schreiben ein ganzes Stück schneller als die M3, wofür sich die Firmware der SSDs verantwortlich zeichnet. Deren sogenannte „TrueSpeed“-Technologie soll im Hintergrund dafür sorgen, dass die Leistung auch in Betriebssystemumgebungen ohne TRIM-Unterstützung konstant hoch bleibt. Die 128-GB-Variante der M3 Pro ist mit bis zu 535 MB/s beim Lesen und bis zu 350 MB/s beim Schreiben spezifiziert, die der M3 mit bis zu 510 MB/s beim Lesen und bis zu 175 MB/s beim Schreiben. Für beide Modelle gilt jedoch Plextors fünfjährige Garantie.
Modell | Lesen | Schreiben | 4K Random Read (QD 32) | 4K Random Write (QD 32) |
---|---|---|---|---|
M3 64 GB | 520 MB/s | 175 MB/s | 55.000 IOPS | 40.000 IOPS |
M3 Pro 128 GB | 535 MB/s | 350 MB/s | 75.000 IOPS | 69.000 IOPS |
M3 128 GB | 510 MB/s | 210 MB/s | 70.000 IOPS | 50.000 IOPS |
M3 Pro 256 GB | 540 MB/s | 420 MB/s | 75.000 IOPS | 68.000 IOPS |
M3 256 GB | 510 MB/s | 360 MB/s | 70.000 IOPS | 65.000 IOPS |
M3 Pro 512 GB | 535 MB/s | 450 MB/s | 56.000 IOPS | 34.000 IOPS |
Von vielen anderen Solid State Drives unterscheiden sich die Plextor-SSDs auch durch die fünf Jahre Garantie und die Garantiebedingungen. In den ersten drei Jahren besteht ein „Fast Warranty Service“ mit Abholung und Rücksendung, wobei der Kunde direkt mit Plextor kommuniziert. In den letzten zwei Jahren gilt dann ein Bring-In-Service – hier muss der Kunde das Laufwerk selbst einschicken. Die Garantie greift sogar dann, wenn der Kunde alle P/E-Zyklen der Flash-Bausteine aufgebraucht haben sollte, was in der Praxis aber kaum vorkommen dürfte. Im Lieferumfang enthalten sind bei beiden Modellen ein 3,5-Zoll-Montagekit sowie Acronis True Image zum Klonen von Laufwerken.