Lenovo ThinkPad Edge 535 im Test: Das leistet AMDs APU Trinity
7/7Fazit
An dieser Stelle soll ausnahmsweise nicht zuerst das Gesamtprodukt, sondern die wohl interessanteste Komponente bewertet werden – AMDs Trinity. Schon nach den ersten Ankündigungen und erst Recht nach den ersten Benchmarks war klar, dass der Llano-Nachfolger wie sein Vorgänger eher für das untere bis mittlere Preissegment konzipiert ist. In puncto CPU-Leistung bewegt man sich je nach Szenario grob auf dem Niveau der günstigen i5-CPUs der zweiten Generation, in der Ivy-Bridge-Generation dürfte der Gegner wohl eher i3 heißen. Dabei lässt man Llano nicht zuletzt aufgrund des höheren Taktes in der Einzelkernwertung deutlich hinter sich.
Betrachtet man die APU als ganzes – hier natürlich das getestete Modell A6-4400M, schlägt das Pendel schon deutlicher in Richtung AMD aus. Denn durch die integrierte GPU werden hier Werte erreicht, die auf dem Niveau aktueller Ultrabook-CPUs liegen. Allerdings kommt hier eine bereits mehrfach im Test angeführte Schwachstelle ins Spiel.
Denn die höchste – theoretische – Leistung bringt nichts, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Dies gilt wie schon bei Llano-Notebooks für die Speicherausstattung. Es ist wenig sinnvoll, ein Trinity-basiertes Gerät mit nur einem RAM-Riegel auszustatten, eben das, was in der Mehrzahl der verfügbaren Konfigurationen der Fall ist. Und eben auch beim ThinkPad Edge E535.
Dieser Makel belastet das Gerät deutlich, weshalb Käufer auf jeden Fall in einen zweiten Speicherriegel investieren sollten. Unter dieser Voraussetzung kann das E535 durchaus empfohlen werden, solange man sich an den gedachten Einsatzzweck hält. Dieser dürfte eher bei alltäglichen Aufgaben als bei der Bearbeitung von Videos oder dem Genuss Ressourcen-fressender Spiele zu finden sein. Denn dann kann das Notebook seine größte Stärke, die durchaus sehenswerte Laufzeit bei geringer Last, ausspielen.
Display | Leistung Office | Leistung Spiele | Laufzeiten | Verarbeitung | |
---|---|---|---|---|---|
Lenovo ThinkPad Edge E535 | O | O | – | ++ | O |
--: sehr schlecht -: schlecht O: durchschnittlich +: gut ++: sehr gut |
Schwächen wie die nur durchschnittliche Verarbeitungsqualität oder das nur in Ansätzen gute Display sind durchaus ärgerlich und verhindern zusammen mit der Speicherproblematik eine uneingeschränkte Empfehlung.
Etwas anders sieht es aus, wenn man dem Preis ein hohes Gewicht einräumt. Mit vergleichbarer Ausstattung lassen sich nur sehr wenige Konkurrenzmodelle finden, mit Intel-CPU versehene Geräte sind hier die absolute Ausnahme. Eine Alternative mit gleicher CPU könnte Samsungs NP355V5C sein: Zu einem ähnlichen Preis erhält man hier eine längere Garantie, zwei Speicherriegel (insgesamt sechs Gigabyte) sowie eine dedizierte GPU vom Typ Radeon HD 7670M, allerdings muss man auf USB 3.0 verzichten.
Preise und Verfügbarkeit
Verfügbar ist das Lenovo ThinkPad Edge seit etwa sechs bis sieben Wochen. Zur Auswahl stehen dabei insgesamt sechs Konfigurationen, die sich in Hinblick auf die verbaute Trinity-APU, die Kapazität der Festplatte und das verwendeten Betriebssystems unterscheiden. Das Testmodell (NZR5AGE) ist dabei zu Preisen ab etwa 545 Euro erhältlich, der Einstieg (NZR7AGE) mit 500-Gigabyte-HDD und FreeDOS beginnt bei rund 425 Euro. Das Topmodell (NZR8KGE) beginnt bei circa 595 Euro. Dafür erhält man die APU A8-4500M mit zwei Modulen – grob umgerechnet also vier Kerne. In allen anderen Punkten entspricht die Ausstattung dem Testgerät.
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