Smartphones 2012: Das waren die Highlights und Trends des Jahres
Einleitung
Traditionell wagen viele Menschen kurz vor dem Jahreswechsel einen Blick zurück auf die vergangenen Monate. Dies bietet sich aber nicht nur im privaten Umfeld an, auch in der Technikwelt ist ein neues Jahr gleichbedeutend mit einem Umbruch. Denn mit der CES in Las Vegas und dem MWC in Barcelona starten gleich in den ersten Wochen eines neuen Jahres zwei der wichtigsten Branchenmessen.
Grund genug also, sich das Jahr 2012 noch einmal anzuschauen und Trends und Überraschungen aufzuspüren. Dabei hat sich insbesondere bei Smartphones viel getan – ein Markt, der ohnehin sehr schnelllebig ist und eine immer größere und wichtigere Rolle einnimmt. In unserem Rückblick zeigen wir, welche Wandlungen in den letzten Monaten vollzogen worden sind, wie sich der Wettbewerb verändert und ob der Kunde am Ende profitiert hat. Zudem wagen wir einen kleinen Ausblick auf die kommenden Monate.
Wachsende Displays
Size matters – daran besteht spätestens Ende 2012 kein Zweifel mehr. Denn galt bislang die Display-Größe als ein offensichtliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Ober- und Mittelklasse, sind die Grenzen nun fließend bis nicht mehr vorhanden. So brachte beispielsweise Samsung Anfang des Jahres mit dem Galaxy Ace Plus ein Gerät mit 3,65 Zoll auf den Markt, sind es beim nur wenige Wochen später vorgestelltem Galaxy Ace 2 schon 3,8 Zoll. Dabei darf man nicht vergessen, dass noch vor 15 oder 18 Monaten High-End-Geräte angeboten wurden, die über kleinere Anzeigen verfügten, das iPhone 4S sei hier nur als ein Beispiel genannt.
Doch die „magische“ Grenze von vier Zoll, die zumindest in der Theorie noch bis zum Sommer Gültigkeit hatte, existiert auch nicht mehr. Denn aktuelle Smartphones wie das HTC Desire X, das Sony Xperia J) oder das Huawei Ascend G330 zeigen, dass man mehr Display für immer weniger Geld bekommen kann.
Gleichzeitig lässt sich ein solcher Trend auch in den höheren und höchsten Preisgefilden wiedererkennen. Samsungs Galaxy S III wuchs im Vergleich zum Vorgänger um 0,5 auf 4,8 Zoll, der Nachfolger des Sony Xperia S – das Xperia T von 4,3 auf 4,55 Zoll. Und selbst Apple, über Jahre hinweg Verfechter des kleinen Smartphone-Bildschirms, folgte und vergrößerte das Display.
Dass dabei das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist, zeigen erste Spekulationen rund um das Galaxy Note III. Hier soll nun der Sprung auf 6,3 Zoll bevorstehen; und dies, obwohl die 5,55 Zoll des Samsung Galaxy Note II alles andere als wenig sind.
Prozessoren
PC-Nutzer wissen es schon lange: Zwei Kerne sind besser als einer und vier Kerne sind besser als zwei. Statt einen einzigen CPU-Kern immer höher zu takten, kann man die Arbeit auch auf zwei, vier oder noch mehr Kerne mit geringerem Takt verteilen. Das macht das System am Ende nicht nur schneller, sondern senkt auch noch die Leistungsaufnahme. So zumindest verkaufen es die Hersteller von Prozessoren und entsprechenden Geräten noch immer. Dass es am Ende aber nicht reicht, mehr und mehr und noch mehr Kerne zu verbauen, zeigt ein Blick auf die verschiedensten Leistungsdiagramme. Denn die pure Anwesenheit bringt nichts, solange die Software davon nichts weiß oder damit nicht umgehen kann.
Das gilt für den PC ebenso wie für das Smartphone. Und dennoch wird versucht, den Zuwachs an Kernen als eines der Topargumente für ein neues Gerät zu nutzen. Tatsächlich aber können weder alle Mobilbetriebssysteme, geschweige denn alle Applikationen mit mehr als einem oder zwei Kernen umgehen. Und dennoch setzen beispielsweise Samsung, HTC und LG bei ihren Aushängeschildern Galaxy S III/Galaxy Note II, One X+ und Optimus G/Nexus 4 auf Quad-Core-Lösungen. Für den Kunden hat dies in den meisten Fällen zumindest keine negativen Auswirkungen, abgesehen von den Mehrkosten im Vergleich zu einem Dual-Core-SoC.
Aber diese Entwicklung ist nicht auf die teuren Geräte begrenzt, auch in den unteren Segmenten steigt der Anteil der Mehrkern-Chips. Selbst Smartphones, die im Bereich von etwa 150 Euro angesiedelt sind, verfügen zum Teil bereits über zwei CPU-Kerne. Und der Trend wird sich fortsetzen, wie jüngste Ankündigungen beweisen. Einerseits sind für High-End-Lösungen schon Achtkern-SoCs im Gespräch, andererseits soll bereits im ersten Quartal 2013 das erste Mittelklasse-Smartphone vier CPU-Kernen auf den Markt kommen. Möglicherweise schaffen es die Gerätehersteller dann endlich, ihre Systemoberflächen ruckelfrei darzustellen...