Verbraucherschützer klagen gegen Facebooks App-Zentrum

Andreas Frischholz
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Facebook und die europäischen Datenschützer werden so schnell keine Freunde mehr. Wegen des unzureichenden Datenschutzes bei Facebooks App-Zentrum hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) erneut eine Klage vor dem Landgericht Berlin gegen die europäische Niederlassung von Facebook in Irland eingereicht.

Die Verbraucherschützer kritisieren nach wie vor, dass sich der Datenschutz für die Nutzer mit der Einführung des App-Zentrums im Juli verschlechtert habe. Vor der Installation einer App erhält der Nutzer kein Hinweisfenster mehr, in dem beschrieben wird, auf welche Daten der App-Anbieter zugreifen will. So lasse sich kaum nachvollziehen, in welchem Umfang die Apps auf persönliche Kontaktdaten, den Chat sowie auf Informationen der Freunde zugreifen und eigenständig Mitteilungen auf der eigenen Pinnwand teilen.

Facebook legitimiert das Verfahren, indem der Nutzer durch einen Klick auf Button wie etwa „Spiel spielen“ sein Einverständnis zur Datennutzung und –weitergabe abgebe. Nach Auffassung des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen verstößt Facebooks App-Zentrum damit gegen das Telemediengesetz, da Nutzer hierzulande einer Datenweitergabe an Dritte bewusst zustimmen müssen. Zudem betreibe Facebook damit einen unlauteren Wettbewerb, da man auf die Unerfahrenheit der Nutzer setze, um deren Daten zu kommerzialisieren.

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